2022  März

Das Projekt „Sandküste St. Peter-Ording“ im Fokus

 

Silke Backsen praktizierte vor Ort eine andere Art von „Wahlkampf“

In Dortmund im „Pott“ 1969 geboren und aufgewachsen und seit 1996 auf Pellworm in Nordfriesland zuhause, „brenne ich für den ländlichen Raum“, so Silke Backsen bei ihrem „Wahlkampfbesuch“ in St. Peter-Ording. Die Direktkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen war in ihrem Wahlkreis NF-Süd vor Ort und wollte sich informieren.-

„Wat se ut’n Pott kamen deit, hest ni markt, wenn se sehn un snacken höört hest“, hett man dacht.- Kein Wunder, dass sie „Platt snackt“, bei vier Kindern und Arbeit auf einem Bio-Betrieb auf Pellworm mit Beherbergung von Feriengästen! Die Diplom-Biologin, der es besonders die Wiesenvögel angetan haben, arbeitet seit Februar 2020 im Projektmanagement ihrer Gemeinde an Themen wie Biosphären-Entwicklung, Breitband-Ausbau, Modellgemeinde Insektenfreundliche Insel, Mobilität, Masterplan Entwicklung der Insel, Erneuerbare Energien usw.

„Klimaschutz ist für sie Küstenschutz.“ Wohl auch deswegen hatte sie sich als Treffpunkt mit Interessierten vor Ort das Büro für das Projekt „Sandküste St. Peter-Ording“ in der Straße „Im Bad“ (ehemals VR-Bank Filiale) ausgewählt. Für sie und alle anderen war es ein höchst informativer „Treff“.- Das Projekt läuft seit 2020 und ist insgesamt auf sechs Jahre – also bis Juli 2026 – angelegt.

 

Sandbänke, Salzwiesen, Dünen und Wald

sind heute in St. Peter-Ording bedroht.

 

 

Das ist der Informationstafel beim Projektbüro zu entnehmen. Gefährdet ist der Naturraum durch die fehlende Dünendynamik, eingeschleppte Arten und den zunehmenden Meeresspiegelanstieg, u.a. durch die Erderwärmung. Das hat einen Verlust von Natürlichkeit und Artenvielfalt zur Folge.- Im Projekt selbst wird solchen Fragen nachgegangen: Wie beeinflusst der Meeresspiegel die Geomorphologie der Sandbänke, und wie ist es um die Küstenschutzfunktion der Dünen beschaffen? Dies stellte Diplombiologin Sabine Gettner von der Schutzstation Wattenmeer zunächst vor, um es anschließend praxisnah in Form einer Begehung hin zu Maleens Knoll und dann weiter durch den Dünenwald und über den Hitzlöperweg zurück zu erläutern. Anwesend waren seitens der Arbeit am Projekt außerdem Jan Paul Bonse, der Geschäftsführer des DHSV, und Annkatrin Weber, Projektmanagerin des Projektes „Sandküste“ beim WWF, sowie einige Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen.

 

Was steht derzeit auf dem Plan?

Bonse wies in diesem ersten Teil der Information aufgrund einer Frage auf eine „unterirdische Strandverstärkungsmaßnahme“ in der Ostsee bei Scharbeutz und Niendorf hin. Dort hat man mit Steinen eine „Dünenbeschwerung“ auf den Weg gebracht. Dazu ist der Dünensand zunächst weggeschoben worden, ein Vlies wurde ausgelegt und mit Findlingen beschwert und danach der Sand zurückprofiliert.- Für St. Peter-Ording wird die TH Braunschweig zunächst die existierende Küstenformation in einem Modell nachbauen, um dann im Wellenkanal festzustellen, wie stabil die Düne hier ist. Entscheidend ist dabei, den Ist-Zustand in seiner Bedeutung für künftige Schutzmaßnahmen festzustellen. Erst dann kann und will man sich der Frage zuwenden: „Was kann man tun, wenn die Düne nicht mehr ausreicht?“. Im Rahmen des Projektziels „Natürlichkeit und Artenvielfalt“ wird zudem ein Monitoringprogramm durchgeführt, u.a. für die Zauneidechse, um den aktuellen Zustand insbesondere der binnendeichs gelegenen Dünenflächen zu ermitteln. In der Folge sollen dann bis zum Projektende in 2026 umfangreiche Naturschutzmaßnahmen durchgeführt werden, um die dünentypische Pflanzen- und Tierwelt zu fördern.

 

Die Einbeziehung der Bevölkerung

ist ein wichtiger Aspekt dieses Projektes, und zwar nicht nur der Einheimischen sondern auch der Gäste. Wie das geschehen kann und wie praxisnah man dabei ist, machte der Rundgang deutlich.- Wer es nicht weiß, vermutet „unter den Kiefern“ keine Dünen, denn durch die Bepflanzung sind sie der normalen Dünendynamik entzogen. Im Hinblick auf die klimatischen Veränderungen ist der Umbau des Dünenwaldes in einen Mischwald, vor allem mit Stieleichen, eines der laufenden Projekte. An ihm arbeitet insbesondere Patras Scheffler, der Förster des DHSV. Im Wald fallen auf Pfählen angebrachte Kästen auf. In ihnen befinden sich Eicheln, die der Eichelhäher im Boden als Wintervorrat versteckt und so für einen natürlichen Nachwuchs sorgt. Die dann gewachsenen kleinen Eichen sind an manchen Stellen mit Wuchshüllen versehen worden, um dem Verbiss durch Rehe entgegenzuwirken. Danach nämlich fehlt den Jungbäumen oft der Haupttrieb und damit das Wachstum in die Höhe. Dieses z.B. wird mit Freiwilligen aus der Bevölkerung gemacht.

 

 

Fünf Neophyten ist entgegenzuwirken

Bei Maleens Knoll wies Sabine Gettner besonders auf die Gefährdung dieser Naturdünenlandschaft durch eingeschleppte Pflanzen (Neophyten) hin. Allein diese Fünf, die Spätblühende Traubenkirsche, der Japanische Staudenknöterich, die Großfrüchtige Moosbeere (Cranberry), die Kamtschatkarose und das Kaktusmoos, reichen aus, einen Lebensraum wie diesen zu zerstören. Kennzeichnend für ihn sind die offenen Flächen. Für einige der binnendeichs gelegenen Dünenbereiche prüft das Projektteam daher die Möglichkeit für eine Beweidung. Aktuell ist insbesondere noch die Frage offen, welche Tierart dafür am besten geeignet wäre.

 

Hans Jörg Rickert, 30.03.2022

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HINTERGRUND

Das Projekt „Sandküste St. Peter-Ording“ wird seitens des Bundesumweltministeriums und des Bundesamtes für Naturschutz im Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert. Am Finanzvolumen in Höhe von 2,67 Mio € beteiligen sich außerdem die Gemeinde St. Peter-Ording, das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung in Schleswig-Holstein und die VR-Bank Westküste. Weitere Kooperationspartner sind die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Nordfriesland, der LKN.SH und die Nationalparkverwaltung Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer in Tönning. Die eigentlichen Projektpartner sind der WWF, der DHSV Eiderstedt, die Schutzstation Wattenmeer, die CAU zu Kiel und die Techn. Universität Braunschweig.

 

Dieses breit angelegte Bündnis hat sich zur Aufgabe gemacht, die bedrohte Küstennatur am Nationalpark Wattenmeer am Beispiel der Sandküste St. Peter-Ording zu untersuchen. Hier gibt es – wie sonst an der schleswig-holsteinischen Westküste nur in Schobüll – einen Küstenabschnitt ohne Deich. Der Ortsteil St. Peter-Bad wird durch ein Dünengebiet vor Überflutungen geschützt. Dort steht Dünenwald, der seinen Ursprung der im 19. Jahrhundert erfolgten Bepflanzung mit Kiefern gegen den Sandflug verdankt und so erst die Voraussetzungen für den heutigen Tourismusstandort geschaffen hat. St. Peter und Ording waren damals eher das „Armenhaus“ auf Eiderstedt, denn prosperierende Orte.

 

Wie sehr das Leben der Küstenmenschen beeinflusst wird, machen die Sandbewegungen an den Stränden deutlich. Gerade der Ordinger Strand verändert sich. Er wird schmaler. Der Meeresspiegel aber steigt durch das sich ändernde Klima. Der Sand wandert nach Norden in Richtung Tümlauer Bucht und nach Süden in Richtung Böhl und weiter. Betroffen davon sind die Außentiefs, in denen nördlich über das Siel Tümlauer Koog und südlich über Ehstensiel entwässert wird. Die Tiefs drohen zu verschlicken und zu verlanden. Das Wasser kann nicht mehr wie bisher abfließen. Die erforderliche Entwässerung im westlichen Eiderstedt wäre nicht mehr gewährleistet.- Es sind viele Aspekte, die dem Projekt „Sandküste St. Peter-Ording“ innewohnen.

 

 

Siehe dazu unter www.jb-spo.de

2022     Jan       Dünenpflege im Januar und Februar in SPO hat viele Ziele

2021     Okt2     Aktiver Dünenschutz zum Mitmachen – Voluntourismus in St. Peter

            Juni      Kampfansage an den Japanischen Staudenknöterich im Ordinger Wald

            Jan       Zwei Millionen Euro für die Förderung der „Biologischen Vielfalt“ in SPO

und

2022     Jan       Jahreszeiten - Tour-Tipp zu Fuß

 

„SPO klart auf !“ – die Zwölfte

 

Die Strandmüllsammelaktion der TZ ist mehr als nur ein „Event“

 

Wenn es im Frühjahr oder Herbst heißt „SPO klart auf!“, können sich die Verantwortlichen der Tourismus-Zentrale darauf verlassen, dass dieser Ruf nicht unerhört bleibt. Es ist jedes Mal eine bunt gemischte Truppe, die beim Dünen-Hus im Bad zusammenkommt und sich mit Handschuhen und Papiersäcken ausstatten lässt, um einige Bereiche verschiedener Strandabschnitte in St. Peter-Ording von Müll zu befreien.

Janina Domann hatte bei der 12. Aktion das Heft in den Händen, ihr zur Seite standen Kerstin Schacht, Stefanie Richling, Christin Reisewitz und Torben Köhne.- Die Nationalpark-Ranger für das nördliche Eiderstedt und St. Peter-Ording, Wolfgang Förster-Hahn und Corinna Winkler, waren dabei, ebenso Imme Flegel als Stationsleitung der Schutzstation Wattenmeer, die FÖJ‘ler Elena, zurzeit von Sylt hier, sowie Janne und Hannah vom Nationalparkhaus St. Peter-Ording und dazu Bjarne von der Station beim Westerhever Leuchtturm. Wie üblich war auch die DLRG St. Peter-Ording beteiligt. Das waren Tim Schäfer und Jörg Wienen und Fahrzeug. Den Trecker der TZ fuhr Frank Spiegel.

Sie waren mit weiteren die Fachleute und damit die Verantwortlichen für die insgesamt vier „Müllsammeltouren“ rechts und links von der Seebrücke am Spülsaum bzw. an den Dünen entlang, den Hitzlöperweg von der Buhne bis Köhlbrand und durch den Dünenwald sowie den Deich an der Erlebnispromenade und dann durch die Salzwiesen. Wegen Corona war auf weiter entfernte Strandabschnitte und damit Einsatz von Bussen verzichtet worden, so dass alle Touren zu Fuß durchgeführt werden konnten.

Unter den dieses Mal weit über Einhundert waren manche zum ersten Mal dabei, aber viele haben die Termine schon längst in ihrem Kalender vermerkt. Sie machen mit, weil es für sie mit „einem Gemeinschaftserlebnis für eine gute Sache“ verbunden ist. Interessant für die Freiwilligen von der Schutzstation waren die unterschiedlichen Herkünfte und die Gespräche nebenbei. „Cool ist auch, wieviel wir gefunden haben, vor allem unter dem Aspekt, dass es nicht gut für die Umwelt ist.“ 

Das war immer wieder zu hören, auch bei Familie Oldehus aus Tönning, die mit ihren beiden Jungs Max (14 Jahre) und Felix (8) unterwegs waren. Sie hatten sogar eigene Zangen dabei. Aus Rietberg (Kreis Gütersloh) beteiligte sich ebenfalls eine Familie. Der Vater war zur Kur in der BG-Klinik und hatte seine Frau und seinen 22jährigen Sohn animiert, dieses Wochenende nach St. Peter zu kommen. Der brachte seine Freundin gleich mit. Für die jungen Leute war es die erste Begegnung mit St. Peter-Ording und ein tolles Erlebnis.

Wie in den Vorjahren hieß es bei den Zurückkommenden immer wieder „Plastik, Plastik“, darunter z.B. Haarreifen und Trinkhalme und vor allem „Dolly Ropes“, die blauen, grünen, orange Plastikfäden von Netzen, und viel Treibholz sowie Corona Schutzmasken. Aber auch die linke Seite eines Pferdekiefers war in den Dünen gefunden worden. Die beiden 10jährigen Mädchen Ida und Amelie hatten in den Salzwiesen eine für sie riesige blaue Plastiktonne entdeckt und von dort mühsam bis zur Seebrücke befördert. Da war es dann leichter mit dem Transport. Sie erhielten für ihren kraftvollen Einsatz jede einen Gutschein über 15 €, einzulösen bei der TZ im Shop und auch verwendbar für den Besuch der Dünen-Therme, und waren stolz. Ein Fund wird jedes Mal als besonders herausgestellt.

 

Hans Jörg Rickert, 26. März 2022

Siehe dazu auch unter www.jb-spo.de: 2021  Okt       „SPO klart auf – die Elfte“ – Aktiv für die …

Sonderausstellung zu „Fahrräder der Geschichte und der Zukunft

 

 

Projekt der 3. Klasse der TMS Garding mit dem Museum Landschaft Eiderstedt

So viele Besucher auf einmal hatte das Museum Landschaft Eiderstedt in der Olsdorfer Straße in St. Peter-Ording schon länger nicht mehr gehabt. Museumsleiterin Katja Sinn hatte zur Eröffnung der Sonderausstellung „Fahrräder der Geschichte und der Zukunft“ am 26. März 2022 eingeladen. Es ist ein Projekt des Museums mit der 3. Klasse der Theodor-Mommsen-Schule (TMS) in Garding. Henning, Linus, Pascal und Elias waren die ersten, die mit Eltern und zum Teil auch Großeltern und Geschwistern gekommen waren.

 

Sie kannten sich aus. „Das alte Rad oben im Ausstellungsraum ist ein Tretkurbel-Veloziped und kein Hochrad. Ein Hochrad hat ein kleineres Hinterrad“, wussten und erklärten sie. Es gehört zur Sammlung und ist sonst nicht zu sehen. Für diese Ausstellung ist es extra hervorgeholt worden. Stolz zeigten die Jungen auch ihre Bilder. Das sind Collagen, die sie im Kunstunterricht gefertigt hatten. Diese zeigen, dass es Fahrräder auch noch in 50 Jahren geben wird. Die Vorstellungen der Kinder von unserer Welt sind dabei positiv.

Inzwischen waren auch Mohammed, Luca, Katy, Jonas und Nayla mit Mitgliedern ihrer Familien eingetroffen. Katja Sinn begrüßte und bekannte: „Unser gemeinsames Projekt ist meine erste Sonderausstellung im Museum. Es hat mir ganz viel Spaß gemacht, mit euch zu arbeiten!“ Sie bedankte sich bei den Ehrenamtlern Hilke Herzberg, Wolfgang Meyer und Walter Petersen vom Verein KulturTreff, die mitgeholfen haben, dass die Ausstellung und die Eröffnung auch stattfinden können.

Katja Sinn hatte den Kontakt zur TMS gesucht und mit Schulleiterin und Klassenlehrerin Doris Birkenbach vor zehn Monaten alles auf den Weg gebracht. Wie die 3. Klasse das Thema der Sonderausstellung dann im Unterricht bearbeitet hat, berichtete sie. Das geschah nicht nur in der Schule. In der Fahrradwerkstatt von Wolfgang Beilhartz in Garding haben die Kinder ganz viel über das Fahrrad gelernt, u.a. auch, dass es sogar eine „Fahrradwaschmaschine“ für die vielen Leihräder gibt. Aber es musste auch herausgefunden werden, was am Fahrrad nicht in Ordnung war oder fehlte. Mit dem Bus ging es nach Ostrohe ins Zweiradmuseum von Walter Thede. Über die Bedeutung des Fahrrads wurden außerdem Menschen befragt. So erfuhr Henning von seinem Opa, dass dieser ohne sein Fahrrad gar nicht konnte. Das war für ihn und viele das einzige Verkehrs- und Transportmittel. Fahrradputzen und Reifenflicken konnte früher eigentlich jeder. Und manchmal musste man das Rad schieben, weil der Weg zu steil oder vielleicht eben auch nur zu unwegsam war.

Mohammed und Katy bedankten sich seitens der Klasse bei Frau Sinn, dass sie mit zu der Ausstellung beitragen durften. Das „Tretkurbel-Veloziped“, Informationen zur Fahrradgeschichte und die Bilder sind in dem kleinen Extra-Ausstellungsraum im Obergeschoss des Museums noch bis zum 29. Mai zu sehen.

Hans Jörg Rickert, 26. Mai 2022

Die neue Bank auf dem Deich –

SPO aus Storchensicht

 

 

Der Ü 60 Beirat setzte die Idee einer Mitbürgerin uneigennützig um

Rechts neben der Deichtreppe zum Ev. Gemeindehaus steht seit kurzem oben auf dem Deich eine Bank. Die Treppe selbst und auch der Platz daneben hatten immer wieder Leute zu einem kurzen Aufenthalt eingeladen. Es kann sein, dass die Bank den meisten noch nicht so richtig aufgefallen ist, denn fast immer ist sie eben auch besetzt.

 

So war es auch am Mittwochnachmittag. Nach Erledigung einiger Dinge stattete ich dem Storch bei „Jan un Gret“ noch einen Besuch ab. Er hat seinen Baum ja extra freigeschnitten bekommen, damit er dort für und mit seiner Partnerin das Nest bauen kann. Letztes Jahr hatte sie ihn dann wohl versetzt. Zu Paarungsversuchen war es gekommen, aber der Erfolg blieb aus. Nun ist er wieder da und musste zuerst aufs Rathausdach ausweichen. Aber die Mitarbeiter des Bauhofes entfernten die im Vorjahr gewachsenen Zweige des Weidenbaumes. Nun wartet er nur noch auf eine Partnerin. Der andere Weidenbaum darf weiter wachsen.

 

Von dort in Richtung Deich blickend, gewahrte ich drei Personen auf der Bank im herrlichsten Sonnenschein. Das war ein Bild und einen Schnack wert.- Einfach fotografieren ist nicht statthaft. Ich stellte mich und mein Anliegen vor. Wir hatten sofort Gesprächsstoff aus „unseren Lebenserinnerungen“. Wie klein die Welt doch manchmal ist! Die drei sich dort Entspannenden waren ein Ehepaar mit ihrer erwachsenen Tochter aus der Nähe von Itzehoe. Sie kommen oft schnell einmal nach St. Peter-Ording zu Strandspaziergängen und zum Fischessen. Die Bank hatte sie mit dem möglichen Blick in die Sonne und zugleich rundum zum Entspannen eingeladen. „Erhöhter Rundblick“, meinte er und ergänzte: „…eben aus der Storchenposition!“-

Kaum waren sie wie ich gegangen, da war die Bank schon wieder besetzt: Vater, Mutter und fast 12jähriger Sohn aus Hamburg. Sie waren frustriert. Der erhoffte Hauskauf war leider geplatzt. Ihre Hoffnungen waren groß gewesen, auf Dauer nach St. Peter-Ording zu ziehen. Es hätte alles gestimmt. Der Wunsch aber ist geblieben. Am Wochenende kommen sie wieder, aber dann „wohl nur“ zu einer Radtour. Auf die freuen sie sich.- Inzwischen war es kühl geworden. Wir beendeten unseren Schnack. Ich dürfte mich gerne für sie umhören.

Die Bank auf dem Deich wartet nun auf ihre nächsten Besucher. Zu verdanken haben wir alle sie dem Ü 60 Beirat. Die Idee aber kam von einer älteren Mitbürgerin bei Gesprächen während des Markt-Cafes am Mittwochmorgen im Ev. Gemeindehaus. Vom Beirat sind alle 14 Tage mittwochs immer zwei Mitglieder da. Schnell war man sich einig: So eine Bank muss her. Sie wurde in Auftrag gegeben, und Mitarbeiter des Bauhofes haben sie kostenfrei aufgestellt. Die Bank ist aus Material von FSC* hergestellt und kostet rund 1100 €. Uneigennützig bezahlen die Mitglieder des ersten Ü 60 Beirates die Bank aus ihren Sitzungsgeldern. Die „Stifter-Plakette“ fehlt noch. Sie ist beim „Werk-HUS“ (Husumer Werkstätten) in Auftrag gegeben. Wenn diese angebracht werden kann, wird die neue Bank feierlich der Öffentlichkeit übergeben.- Doch schon jetzt sitzt es sich „an diesem Platz in der Sonne mit Storchenblick“ eben bestens.

 

Der Forest Stewardship Council (FSC) ist eine internationale Non-Profit-Organisation. Das Unternehmen mit Sitz in Bonn wurde 1993 gegründet.-

 

Vorteile der FSC®-Zertifizierung sind:

Transparenz der Warenströme vom Wald bis zum Endkunden

Glaubwürdigkeit durch Zertifizierung nach weltweit anerkannten Standards

Nachweis des Engagements für die Umwelt und ethisches Handeln

Akzeptanz bei Kundinnen und Kunden sowie generell Verbraucherinnen und Verbrauchern, die Wert auf einen verlässlichen Herkunftsnachweis legen

Hans Jörg Rickert, 16. März 2022

 

Saisonbeginn am 21. März 2022 – das „erste Highlight“ des Jahres

 

18 Strandkörbe auf dem Podest machen Lust auf SPO in 2022

 

Wenn die Tourismuszentrale St. Peter-Ording den Saisonbeginn ankündigt, scheint das für die Presse ein Highlight zu sein. DPA, Hamburger Abendblatt, Husumer Nachrichten, Offener Kanal Westküste, SAT 1, RTL, NDR waren vor Ort. Man hatte den Eindruck, die gesamte Presse des Nordens hätte sich am Strand von St. Peter-Bad eingefunden. Die Mitarbeiter des Bauhofes stellen dabei immer die ersten Strandkörbe auf. Da ist dann Aktion, und das sind bei dem Wetter wie dieses Mal einfach schöne Bilder. So manche Aktivität und vor allem „Einzelheit“ musste „auf die Platte“ gebannt werden. Selbst von unten durch die Podestrampe wurde gefilmt! Und danach kam man zum „Get Together“ im Pfahlbau „Arche Noah“ für weitere Informationen und einer kleinen köstlichen Stärkung zusammen.

 

Nils Stauch freute sich dieses Mal darüber in seiner neuen Funktion als Fachbereichsleiter Strände der Tourismus-Zentrale. Er ist Nachfolger von Hannes Mahnsen, der in den Ruhestand gegangen ist. Auch sonst waren unter den Bauhofmitarbeiten einige neue Gesichter dabei.

Zum Saisoneröffnungsteam am 21. März am Strandabschnitt Bad hatte sich um Tourismusdirektorin Katharina Schirmbeck und die Damen Claudia Nißen und Finja Krowinnus eine ganze Männerriege eingefunden. Außer Nils Stauch waren da: Oke Hansen, Lars Hems, Rüdiger Busse und Jan Tappendorf, Julian Roddei, Hans Wolff und Michael Gladisch. Olaf Ibs fuhr den Trecker, und Heinz-Dieter Hecke gehört einfach auch dazu. Und jeder weiß, was er zu tun hat. Dass das an diesem Tag besonders Spaß macht, steht ihnen dabei ins Gesicht geschrieben.

Noch viele Mitarbeiter mehr von der TZ sorgen mit dafür, dass der praktische Betrieb Tourismus-Zentrale läuft und an den Stränden alles funktioniert bzw. in Ordnung gebracht wird, was einen Defekt ausweist. Den Winter über haben sie alles vorbereitet und auf Vordermann gebracht. Die Sturmfluten im Februar haben noch für Zusatzarbeit gesorgt. Aber der Brückensteg zum Pfahlbau Strandbar 54° Nord wird auch noch rechtzeitig zu Ostern fertig.

 

Jetzt aber sollten die 18 je 100 kg schweren Körbe zur Freude und Motiverfüllung der Fotografen auf das Podest gebracht werden. Dazu haben die Mitarbeiter seit einigen Jahren extra selbst ausgetüftelte und hergestellte zweirädrige Strandkorbkarren zur Verfügung. Das Tragen auf dem Rücken ist schon länger Vergangenheit. Das war richtige Knochenarbeit. Zur Hochsaison im Juli und August stehen bis zu 1250 Körbe an den Strandabschnitten von St. Peter-Böhl bis Ording. „Wer sichergehen möchte, seinen Lieblings-Logenplatz am Meer auch zu bekommen, sollte ihn möglichst frühzeitig reservieren“, rät Tourismus-Direktorin Katharina Schirmbeck.

Die Strandbesucher können die Strandkörbe zurzeit noch kostenfrei nutzen. Mit Beginn der „Badesaison“ im April sind die Mitarbeiter der TZ dann für die Vermietung zuständig. Die Strandkörbe können direkt vor Ort – sofern noch verfügbar – in den Pfahlbauten der Badeaufsicht reserviert werden oder online unter Strandkorbvermietung St. Peter-Ording | Körbe mieten (st-peter-ording.de). Der Tagespreis für einen Strandkorb liegt unverändert zum Vorjahr bei 9 Euro, wer ihn für sechs Tage bucht, zahlt 48 Euro.

Für die Männer der TZ aber war schon längst wieder der Alltag eingekehrt. Das ist ihr Job und zu dem stehen sie auch!

Hans Jörg Rickert, 24. März 2022

 

HINTERGRUND

Bereits jetzt liegt die Auslastung der über die Tourismus-Zentrale vermittelten Zimmerkontingente für die Saisonzeit März bis Oktober bei durchschnittlich 60 Prozent. Die Monate Juni, Juli und August seien mit bisher rund 65 Prozent bei den Gästen besonders beliebt. Wie in den Vorjahren rechnet die Chefin der Tourismus-Zentrale auch im Sommer 2022 mit einer Buchungsquote von 98 Prozent.

Das einzige deutsche Seebad mit eigener Schwefelquelle zählt zu den gefragtesten Urlaubsorten an der Nordseeküste. Mit seinem langen Sandstrand, den Dünen, Salzwiesen und dem Wattenmeer bietet es vor allem Naturerlebnisse für Groß und Klein. Die für ihre Pfahlbauten bekannte Gemeinde hat viel in ihre Infrastruktur investiert – allein 10 Millionen Euro in 2022 – und sich in den vergangenen Jahren zu einem modernen Küstenort mit u.a. kulturell interessanten Angeboten und Veranstaltungen gewandelt.

 

Siehe dazu unter www.jb-spo.de

2022      März     Naturerlebnisraum vor dem Deich nimmt Formen an

                Febr      Kunstpreis der Gemeinde St. Peter-Ording erstmalig ausgelobt

                               Der „Steinberg“ in Wittendün zwischen Feldhausweg und Bövergeest

                Jan.        Jahreszeiten - Tour-Tipp zu Fuß

                               Kerzenziehen auf Hof Herzleuchten in Garding

2021      März     Museum Landschaft Eiderstedt präsentiert sich „international“

                Mai        Eine kontemplative Begegnung in St. Magnus - Kunst in der Kirche 2021

Pfingsten – nicht nur Besuchermagnet, auch in Zeiten von Corona das Fest der Kirchen

                               Tag des offenen Ateliers der Gruppe KunstKlima im FKE am 1. Mai

„Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder“

Goldregenpfeifer auf den Fennen vor dem Norderdeich

Barbara Kirchner und Hans Halket Kraus sind Sprecher für die Ü 60-er

 

Der Ü 60-Beirat ist gewählt und hat sich zum zweiten Mal konstituiert

Zwei Jahre bereits hat St. Peter-Ording einen Ü 60-Beirat. Es hatte etwas gedauert, bis er 2020 vor zwei Jahren gewählt werden konnte. Die Zeit war einfach reif dafür: Mehr als 1500 Menschen ab 60 Jahre wohnen in St. Peter-Ording. Manche haben den Ort als ihren Altersruhesitz gewählt, wollen aber nicht untätig sein. Nicht umsonst ist in der Vergangenheit auch wiederholt darauf hingewiesen worden, dass St. Peter-Ording in seinen älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern ein Potential hat, dem man auch Aufgaben anvertrauen könnte.

Zunächst aber haben sie sich auf ihre eigenen Interessen beschränken müssen. Immerhin hat auch die Verwaltung erkannt, dass zwei Jahre für eine Wahlperiode zu kurz sind. Die Satzung wurde daraufhin geändert und von der Gemeindevertretung auch genehmigt. Jetzt sind es vier Jahre und jeder Wahlberechtigte hat statt sieben auch nur noch drei Stimmen. Die Durchführung als Briefwahl hat sich auch als höchst sinnvoll erwiesen. Waren es vor zwei Jahren nur 89 Wählerinnen und Wähler, beteiligten sich dieses Mal 560 Ü-Sechziger! Das ist mehr als ein Drittel der Wahlberechtigten!

Am 2. März 2022 sind gemäß Reihenfolge der abgegebenen Anzahl an Stimmen in den Ü 60-Beirat gewählt worden:

 

Hans Halket Kraus, Melvyn Little, Barbara Kirchner, Karsten Tennenbaum, Renate Rother, Renate Ellerbrock und Thomas Kröger.

 

Als Nachrücker stehen zur Verfügung

Christian Berger und Gerda Pappert.

 

Die Amtszeit endet nun erst 2026. Beide waren in der ersten Wahlperiode Mitglieder des Beirates.

 

Bürgermeister Jürgen Ritter eröffnete die konstituierende Sitzung am 17. März 2022 im Ev. Gemeindehaus. Er dankte den Anwesenden für die Bereitschaft zur Übernahme des Amtes. Sven Jacobsen, Fachbereichsleiter Bürgerdienste und Ordnung beim Amt Eiderstedt, erstattete den Wahlbericht. Einig waren sich die Ü 60-er hinsichtlich der Übernahme der Ämter: 

Barbara Kirchner ist wieder Vorsitzende, Hans Halket Kraus Stellvertreter,

Karsten Tennenbaum bleibt Kassenwart, Schriftführerin ist nun Renate Rother, und Beisitzer sind Melvyn Little, Renate Ellerbrock und Thomas Kröger.

Für Sitzungen stehen Räumlichkeiten im „Alten Rathaus“ zur Verfügung, und für die Aktualisierung des Flyers sagte der Bürgermeister seine Unterstützung so zu: „Senden Sie mir alles an Rohdaten rüber, dann lasse ich daraus was machen.“

Seitens der Gemeindevertretung war Gemeindevertreterin Monika Grutza in ihren Eigenschaften als stellv. Bürgervorsteherin und Vorsitzende des Sozialaussschusses als Gast anwesend. Formale Angelegenheiten in Sachen des Ü-60 Beirates werden im Sozialausschuss verhandelt.

 

Hans Jörg Rickert, 27. März 2022

Siehe dazu auch unter www.jb-spo.de

2020     Sept.    Erste Sprechzeit des Ü 60-Beirat am 23. September im Markt-Café

Eröffnung der Konzertreihe „Musik in der Kirche“ am 20. März 2022

 

Das Programm mit 17 Konzerten steht bis in den Monat August

Das erste Konzert der Reihe „Musik in der Kirche“ ist in der Regel ein Orgelkonzert mit Christoph Jensen und fand am 21. März statt. Das ist der Geburtstag von Johann Sebastian Bach. Er lebte von 1685 bis 1750. Dieses Jahr bot sich Sonntag, der 20. März an. Für Christoph Jensen muss es ein Freudentag gewesen sein. Das jedenfalls verspürte man bei seinem Konzert auf der Lobback-Orgel in der St. Peter-Kirche. Mit den Orgel-Toccaten Toccata E-Dur (BWV 566), Toccata d-moll (BWV 565), Toccata und Fuge d-moll (BWV 538), Toccata, Adagio und Fuge C-Dur (BWV 564) und Toccata und Fuge F-Dur (BWV 540) begeisterte St. Peters Kirchenmusikdirektor das Publikum. Langanhaltenden Beifall gab es für sein Orgelspiel - und für Johann Sebastian Bach. Man mag es nicht glauben, aber eine solche Darbietung von der Art her ähnlicher Kompositionen beeindruckt und macht Musizierkunst einfach bewusster. Auch dieses macht die Reihe „Musik in der Kirche“ aus.

Das den Konzertgästen ausgehändigte Programm enthält dazu wertvolle Informationen. Sie erhellen Hintergründe und machen auf Bestimmtes aufmerksam. Dies bei Konzerten mit zu vermitteln, ist ein zusätzliches Anliegen von Christoph Jensen. Der Programmtext wird hier – auch beispielhaft für andere Konzerte – mit veröffentlkicht:

Zur Geschichte der „Toccata“

 

Anfang des 17. Jahrhunderts entwickelte sich in Italien eine für Tasteninstrumente spezifische musikalische Form: Sie wurde unter dem Namen „Toccata“ bald in ganz Europa populär.

Der Begriff Toccata, abgeleitet vom italienischen „toccare“ (berühren, schlagen, spielen), bezeichnet ein freies Spielstück für Orgel oder Cembalo im Gegensatz zu einem choral- oder liedgebundenen Musikstück.

Girolamo Frescobaldi, Organist am Petersdom in Rom, brachte die Toccata zu ihrer ersten Hochblüte. Komponisten wie J.J. Froberger, J. Pachelbel (um nur einige zu nennen) im süddeutschen und besonders D. Buxtehude im norddeutschen Raum knüpften daran an und schufen eine die Orgelmusik nachhaltig prägende Musizierform, die ihren Höhepunkt in den Toccaten Johann Sebastian Bachs fand.

Seine fünf Orgel-Toccaten spiegeln eindrücklich Bachs künstlerische und kompositorische Entwicklung wider und seine Fähigkeit, vorhandene Stile und Formen aufzunehmen und daraus in seiner eigenen, unverwechselbaren Klangsprache Neues, Überraschendes und Überragendes zu schaffen.

 

J.S.Bach - Die Orgel-Toccaten

 

Die Toccata E-dur BWV 566 ist vermutlich in Arnstadt, an Bachs erster Organistenstelle, entstanden und steht ganz unter dem Eindruck des norddeutschen Toccaten-Typus, der im Wesentlichen auf D. Buxtehude als dessen Großmeister zurückgeht. Bach hat bekanntlich während seiner Zeit in Arnstadt Dietrich Buxtehude in Lübeck aufgesucht, um ihn zu „behorchen“. Diese Toccata hat die typische Form, wie sie z. B. auch N. Bruhns oder V. Lübeck verwendeten: Freier, praeludienartiger Beginn - Fuge 1- Zwischenspiel - Fuge 2.

 

Die bekannteste aller Toccaten überhaupt ist wohl die Toccata in d-moll BWV 565, auch sie ein Arnstädter Jugendwerk. Hier bildet die Fuge den Mittelteil zwischen zwei frei fantasierenden Teilen.

 

Die Toccata in d-moll BWV 538, die sogenannte dorische (ein späterer Zusatztitel, der nicht auf Bach zurückgeht und auch keinen Sinn hat), ist die jüngste der Toccaten, entweder in Köthen oder sogar erst in Leipzig entstanden, also ein Werk der Reifezeit: es findet eine klare Abgrenzung in zwei Sätze, eben Toccata und Fuge statt. Die Toccata hat die Form eines italienischen Konzertsatzes nach Art eines Concerto grosso und ist damit eine für die damalige Zeit sehr moderne Kompositionsweise. Lediglich das motorische Anfangsmotiv dieses Konzertsatzes erinnert noch an eine toccatentypische Spielfigur.

Die weit ausgreifende Fuge wiederum ist im strengen kontrapunktischen Stil gehalten und bildet in ihrer Monumentalität, Dichte und Intensität einen starken Gegensatz zur spielfreudigen Toccata.

 

Toccata, Adagio und Fuge C-Dur BWV 564 stammen aus Bachs früher Weimarer Zeit um 1709. Hier vermischen sich norddeutsche und italienische Einflüsse in eindrucksvoller Weise: norddeutscher Stylus Phantasticus inklusive eines großen Pedalsolos trifft auf italienischen Konzertsatz, gesangvolles Adagio und eine lebendige Fuge als Kehraus.

 

Die Toccata F-Dur BWV 540 aus Bachs mittlerer Schaffensperiode (Weimar, 1716) ist wiederum geprägt durch eine klare Zweiteilung in Toccata und Fuge, wobei die Toccata zu Bach gewaltigsten Schöpfungen für die Orgel gehört: ein komplexer Satz aus verschiedenen Elementen, die sich zu einem großen Klanggebirge auftürmen. Hier ist alles vereint: zu Beginn erklingt ein Kanon über dem lang angehaltenen Grundton im Bass, dann ein umfangreiches Pedalsolo, expressive Akkordschläge und schließlich die konzertante Entfaltung eines sich durch alle Stimmen aufschwingenden Motives, das Bach aus dem Kanon zu Beginn entwickelt.

Die Fuge ist als Doppelfuge angelegt. Zunächst wird jedes Thema jeweils einzeln durchgeführt, dann erklingen im dritten Abschnitt in einer großartigen Steigerung beide Themen kunstvoll miteinander verbunden.

Die Orgel der St. Peter-Kirche

 

 wurde 1999 von der Orgelbaufirma Christian Lobback aus Neuendeich bei Hamburg gebaut. Sie hatte drei Vorgängerorgeln: eine Marcussen-Orgel aus dem Jahre 1895, eine Orgel der Firma Kleuker in den fünfziger Jahren und eine Kemper-Orgel aus dem Jahr 1971.

Klangliche, bauliche und technische Mängel machten einen Neubau notwendig, der anlässlich einer umfassenden Kirchenrenovierung realisiert werden konnte.

Durch die Errichtung eines Glockenturmes an der Südseite der Kirche, der die vier Glocken aufnahm, die vorher über der Orgel auf dem Kirchenboden gehangen hatten, wurde Platz für die neue Orgel geschaffen, der vorher nur unzureichend vorhanden war.

Die Orgel besitzt 34 Register auf drei Manualen (Hauptwerk, Schwellwerk und Positiv) und Pedal.

Die Spieltraktur ist mechanisch, die Registertraktur elektrisch. Wertvolles und geeignetes Pfeifenmaterial der drei Vorgängerorgeln wurde wiederverwendet.

 

Hans Jörg Rickert, 25. März 2022

 

Siehe dazu das in der Kirche ausliegende Faltblatt „Musik in der Kirche“ sowie unter www.kirchenmusik-spo.de

Alle zwei Jahre wieder – Golfhotel und Golfplatzerweiterung

 

Investor und Mitglieder des Nordsee-Golf-Club SPO üben Druck aus

Schon seit vielen Jahren will der Nordsee-Golfclub St. Peter-Ording seinen 9-Loch-Platz auf einen 18-Loch-Platz erweitern. Sonst sei man nicht konkurrenzfähig. Und da der Platz ein Links-Course ist, d.h. an der Küste und nicht irgendwo im Inneren Schleswig-Holsteins liegt, hätte er für Golfer dann eine besondere Attraktivität. Um aber die Golfplatzerweiterung durchzuführen, braucht man seitens des Golfclubs Geld. Also soll ein Teil des Platzes – das Gelände von der Buswaschhalle bis hin zum Beginn des Eiderweges - verkauft werden. Jenseits des Eiderweges – zwischen ihm und Süderhöfter Weg - soll gegenüber der jetzigen Anlage eine Driving Range entstehen, und der Golfplatz erfährt eine Ausdehnung über etwa die Hälfte des Geländes zwischen Marneweg und Eiderweg.

 

 

 

 

42. Sitzung des Bauausschusses am 6. Dez.2021

Dazu war dies nach der öffentlichen Vorstellung in der 42. Sitzung des Bauausschusses am 6. Dezember 2021 Stand:

Gemäß Protokoll dieser Sitzung seien ein 4-Sterne-Plus-Hotel mit ca. 120 Zimmern, zwei angrenzende Apartmenthäuser mit insgesamt 30 Apartments und zwei Mitarbeitergebäude mit insgesamt 48 Wohnungen geplant. Es werde ein Gebäudekomplex unter Reet sein. Die Firsthöhe liege bei 14,30 m, die der umliegenden Gebäude bei 14 m. Die Hotelapartments, die über Küchen verfügen, sollen veräußert werden. Bei einer Eigennutzung von sechs Wochen würden sie die restliche Zeit über das Hotel vermietet. Die Mitarbeiterwohnungen seien nicht nur für hoteleigenes Personal gedacht. Im Durchführungsvertrag aber werde vereinbart, dass der erste Wohnsitz vorliegen muss. Die Wohnungen bleiben im Bestand und werden nicht veräußert. Insgesamt seien 130 Stellplätze vorgesehen. Für den Bau werde eine Grundwasserabsenkung erforderlich sein.

45. Sitzung des Bauausschusses am 21. März 2022

In der nun 45. Sitzung des Bauausschusses am 21. März standen die Vorstellung der Planung „Golfhotel & Golfplatzerweiterung“ zum zweiten Mal im öffentlichen Teil auf der Tagesordnung. Nach Gesprächen mit der Gemeinde hatte man die Planung überarbeitet und „abgespeckt“.- Es ist seit Mai 2018 aktuell der dritte Vorhabenentwurf. Damals war der Investor abgesprungen. Im Juli 2020 gab es einen neuen Entwurf für ein Hotel und dazu ca. zehn Einzelhäusern auf warftähnlichen Erhebungen.

 

Bereits weit vor 2016 hatte es Überlegungen für eine Golfplatzerweiterung gegeben. Im Tourismusentwicklungskonzept weist der Infrastrukturentwicklungsplan 2025/2030 unter „Suprastrukur“ beim Punkt „Beherbergung“ ein „Golfhotel“ aus.

Andere Projekte wie das „Hotel im Dorf“ auf dem jetzigen Bauhofgelände und das „Hotel de Dün“ auf dem Köhlbrand-Gelände haben inzwischen Modifizierungen erfahren und stehen in dieser Form so nicht mehr auf der Agenda. Für das Bauhofgelände ist das sogar erst kürzlich in der Öffentlichkeit eindeutig so formuliert worden. Dem hat die Gemeindevertretung in ihrer letzten Sitzung am 14. März auch nicht widersprochen.

 

Unter den Anwesenden waren außer den Mitgliedern des Ausschusses und einigen zusätzlichen aus der Gemeindevertretung sowie dem Vorsitzenden Peter Freudenthal, dem Investor Henning Salzmann und Architekt Thomas Ladehoff neben Einwohnern auch weitere Mitglieder des Golfclubs. Bürgermeister Jürgen Ritter, Tourismusdirektorin Katharina Schirmbeck und Dirk Hansen als Fachbereichsleiter vom Amt Eiderstedt verfolgten ebenfalls den Sitzungsablauf.

Die Vorstellung des Vorhabens eröffnete Peter Freudenthal. Er verwies auf die seit langem verfolgte Planung, die Situation der heute nicht mehr hinreichenden Attraktivität des 9-Loch-Platzes, die nicht jünger werdenden Mitglieder und die Tatsache: „Alle waren hinter uns.“ Aus seiner Sicht hat der Golfplatz eine große touristische Bedeutung für den Ort und das Hotel besonders für Böhl. „Der Golfplatz ist nur überlebensfähig mit Hotel“, war dazu dann seine Kernaussage. Und es müsse nun auch schnell etwas werden. „Wir wollen das noch erleben!“

 

Thomas Ladehoff erläuterte die neue abgespeckte Planung: 100 Zimmer, nur noch 24 Mitarbeiterwohnungen und auch nur 15 Apartments.

 

Investor Henning Salzmann führte dann aus: Die Investition von 60 Millionen Euro muss sich rechnen. Es sei mit dieser Planung wirklich die untere Grenze erreicht. Er zweifelte sogar, dass das so noch machbar sei. Er bat dringend um Überlegung, ob man ihnen nicht doch noch einige Zugeständnisse machen könne, um eine bessere rechnerische Basis zu haben.

 

Mehrfach gab es laut klatschend Beifall von den Mitgliedern des Nordsee-Golfclubs. Hinsichtlich einer Aussprache hielt sich der Bauausschuss aber sehr bedeckt.

 

Doch im zweiten Teil der Einwohnerfragestunde machte Anlieger Wolf-Alexander Schünemann zusätzlich auf folgendes aufmerksam:

Seitens des Kreises Nordfriesland habe es gegenüber Anliegern Zusagen gegeben, dass die durch die Bauarbeiten in der Böhler Landstraße erfolgten Eingriffe in die Landschaft im Hinblick auf Sichtachse und landwirtschaftliche Flächen rückgängig gemacht würden. Auf diesen Flächen sollen jedoch gemäß Planung die Mitarbeiterwohnungen entstehen.

 

Hans Jörg Rickert, 24. März 2022

 

Siehe dazu unter www.jb-spo.de

2021     Dez.     42. Sitzung des Bauausschusses – weitere vier Bauvorhaben (u.a. Golfhotel)

2020     Juli       Der Nordsee-Golfclub will in Süderhöft eine 18-Loch Anlage schaffen

2018     Mai       Touristische Zukunftsprojekte auf den Weg gebracht (u.a. Golf)

St. Peter-Ording hatte zur digitalen „Bürger-Info“ eingeladen

 

Gemeinde probierte online eine Veranstaltung für die Einwohner

Nach dem Motto „Bequem digital informieren“ hatte die Gemeinde St. Peter-Ording ihren Bürgerinnen und Bürgern am Sonnabendnachmittag, 19. März von 15 bis 17 Uhr eine Informationsveranstaltung angeboten. Sie war als eine mögliche Alternative zu der geplanten Einwohnerversammlung gedacht, die am 19. Februar aufgrund der aktuell anhaltenden Pandemiesituation und deren Auflagen entfallen musste. Bürgervorsteher Boy Jöns und Bürgermeister Jürgen Ritter hatten dazu bereits am 14. Februar in Form einer Pressemitteilung eingeladen. Der Einwohnerschaft waren aktuelle Informationen rund um ihre Gemeinde angekündigt worden. Außerdem konnten im Vorfeld eigene Fragen eingereicht werden, auf die man Antworten bekommen werde.- Anmeldungen sowie Fragen und Themen unter dem Stichwort „Bürger-Info“ wurden per Email erbeten. Die Einwahldaten wurden rechtzeitig zu Beginn der Veranstaltung mitgeteilt.

Diese Idee nun war ein Novum. Um 36 Angemeldete hatten sich eingewählt. Bürgervorsteher Jöns eröffnete, Bürgermeister Ritter erläuterte das Vorgehen, Tourismus-Direktorin Katharina Schirmbeck hatte u.a. auch die online Beteiligten zum Aufrufen von Nachfragen und Einholen von Meinungen im Blick. Anwesend waren außerdem von der Gemeindevertretung Hans Burmeister sowie Walter Petersen (Vors. Verkehrsausschuss), Monika Grutza (stellv. Bürgervorsteherin) und Peter Arndt (2. stellv. Bürgermeister und Vors. des Bauausschusses).

 

 

Information zum Ortsentwicklungskonzept

Zum einzigen Info-Beitrag – bei ihm ging es um das beim Büro B2K in Kiel in Auftrag befindliche Ortsentwicklungskonzept (OEK) - berichtete Stadt- und Regionalplaner Michael Helten. Er informierte über Termine, Beteiligungsschritte und schwerpunktmäßig über die durch das Büro erfolgten Vorarbeiten. Aus etlichen Studien (ca.20) sei wesentliches in einem Papier zusammenzuführen. Für das OEK seien 15 Leitgedanken zu berücksichtigen. Über diese wurde näher nichts ausgeführt. Erkennbar wurde aber, dass außer Baupotenzialflächen darunter auch Klima, Daseinsvorsorge und Nachhaltigkeit Berücksichtigung finden.

Im April wolle man der Gemeindevertretung bisherige Ergebnisse und ein mögliches Konzept präsentieren. Nach dem Sommer werde das Konzept seitens B2K dann stehen.

Bürgermeister Ritter kündigte ergänzend dazu an, dass es im April eine große Zusammenkunft in Sachen „Bauen“ und „Wohnen sichern“ geben werde.

 

„Fragen und Antworten“ - Themen

Den größten Raum nahm der Block „Fragen und Antworten“ ein. Die Themen reichten von Mittagslärm, Wildes Campen, Zahlungen an FFW und DLRG wegen Hilfeleistungen, Strandkorbhalle Hungerkamm, ehemalige Schlichtwohnungen im Strandweg, nicht angeleinte Hunde, Überlastung der Infrastruktur, Lebensqualität, Parksuchverkehr, Verbindung ÖPNV nach Heide, Gesundheit, Nahversorgung (Edeka/Aldi in Ording soll nun losgehen), Glasfasernetz, Klimabündnis, Hochwasserschutzkonzept, Waldabstand und weiter.- Antworten gab es von den Anwesenden, Nachfragen und auch kritische Anmerkungen von den online Beteiligten.-

Im April soll eine eigene Website für die Gemeinde stehen.

Es schien, als ob die Akteure bei dieser Online „Bürger-Info“ mit sich zufrieden waren. Die Technik in dieser strukturierten Veranstaltung hat gut funktioniert. Der Zeitrahmen wurde voll ausgeschöpft.

Bürgervorsteher Boy Jöns versprach zum Herbst die Einberufung einer Einwohnerversammlung.

Hans Jörg Rickert, 19.März 2022

 

HINTERGRUND

In St. Peter-Ording sind mit Dauerwohnsitz rund 4000 Einwohner und Einwohnerinnen gemeldet. Laut geltender Hauptsatzung soll „der Vorsitzende der Gemeindevertretung einmal jährlich eine Versammlung der Einwohnerinnen und Einwohner einberufen.“ Zuständig dafür ist Herr Bürgervorsteher Boy Jöns.

In der Versammlung soll über wichtige Angelegenheiten der Gemeinde berichtet werden. Diese sollen danach im Plenum erörtert werden. Auch aus der Einwohnerversammlung können Anregungen und Vorschläge eingebracht werden.- Verfahrensregelungen gibt die Hauptsatzung vor. Die letzte Einwohnerversammlung war am 7. Oktober 2020.

Grundlage für alles, was Verwaltung einer Gemeinde in Schleswig-Holstein betrifft, ist in der Gemeindeordnung für Schleswig-Holstein niedergelegt. Die Gemeinde war 2008 dem Amt Eiderstedt beigetreten und hat einen hauptamtlich durch Wahl von Bürgerinnen und Bürgern bestellten Bürgermeister. Das ist seit 1. Mai 2021 Herr Jürgen Ritter.

Für den 6. Oktober 2021 war bereits langfristig öffentlich einsehbar eine Einwohnerversammlung eingeplant. Der Termin wurde kurzfristig ersatzlos gestrichen. Das blieb aber nicht unbemerkt, so dass schließlich der 19. Februar für eine solche angesetzt worden war. Dieser Termin ließ sich nun wegen Corona nicht wahrnehmen. Am 14. Februar wurde dann über eine Pressemitteilung seitens Bürgervorsteher und Bürgermeister zu dieser jetzt durchgeführten  Digitalen „Bürger-Info“ eingeladen.

Nach 2017 hatte es bereits 2018 keine Einwohnerversammlung gegeben. Der Forderung aus der Bürgerschaft danach kam man schließlich nach. Sie fand dann erst am 1. Oktober 2019 statt und wurde am 9. Oktober fortgesetzt.  Es folgte danach die nächste am 3. März 2020. Von der am 7. Oktober 2020 war im Hinblick auf die Tourismusakzeptanzstudie und weitere Themen noch etliches offen.

Hans Jörg Rickert, 20. März 2022

NOS SPO ruft „NO!“ zu Ausgrenzung, Diskriminierung und Krieg

 

Flashmob von Schülerinnen und Schülern der Nordseeschule für den Frieden

Mit selbst gefertigten Plakaten, unter anderem viele in den Farben Blau und Gelb, und Bannern „We say NO !“ demonstrierten rund 300 Schülerinnen und Schüler der Nordseeschule St. Peter-Ording (Gymnasium mit Gemeinschaftsschulteil) auf dem Marktplatz mit dem Song „NO !“ von BUKAHARA eindrucksvoll für den Frieden. Der Angriff Russlands vor nun bereits 20 Tagen auf die Ukraine und der Bruch des Völkerrechts war für sie Anlass, sich in einer Art Flashmob gegen jegliche Form von Ausgrenzung, Diskriminierung und Krieg lautstark für den Frieden zu engagieren.

Anna Hannes, Musik- und Philosophie-Lehrkraft, und Sandra Philippsen, Schulsozialarbeiterin am Gymnasium und pädagogische Leitung des Jos, hatten das Anliegen von Jugendlichen aufgegriffen und die Aktion am Dienstag, 15. März, organisiert und mit ihnen vorbereitet. Beeindruckend, wie diszipliniert diese ab 12:15 Uhr auf dem Marktplatz eintrafen und sich in einer langen Reihe auf dem Dorfdeich vor dem Ev. Gemeindehaus und der St. Peter-Kirche bis zum Stöpenhäuschen hin aufreihten und auf den Beginn ihrer Demonstration für den Frieden warteten. Von der Tourismus-Zentrale sorgte Henning Westphal für die Beschallung und Einspielung von „NO !“, von der Polizeistation waren die Polizeikommissare Frau Topf und Herr Kelch vor Ort, und auch das Schleswig-Holstein Magazin war mit einem Redaktionsteam anwesend.

 

Wie vorgesehen startete die eigentliche Aktion um 12:45 Uhr. Die beiden großen Gruppen der dunkel bzw. farbig gekleideten Schüler nahmen ihren Platz in der Mitte des Marktplatzes bzw. seitlich ein. Zu den Klängen von „NO !“ richteten sich die Schüler der ersten Gruppe aus der Hockstellung auf, schritten jeweils kurz voran und zeigten wiederholt ihre Faust. Die „bunte Gruppe“ mischte sich unter sie. Andere schlossen sich dabei von hinten mit ihren Plakaten und Bannern an und sorgten so insgesamt für ein lebendiges und auch frohes Bild.

Anna Hannes hatte ihre Motivation bei der Organisation dieser Aktion so formuliert: „Unabhängig davon, wieviel wir das Kriegsgeschehen beeinflussen können, sollten wir der jungen Generation, die zwei Jahre der Unsicherheit durchlebt hat, jede Möglichkeit geben, ihr eigenes Tun als wirkungsvoll empfinden zu dürfen.“ Sie selbst hatte wegen Corona nicht dabei sein können. Sandra Philippsen führte nun allein Regie. Lehrkräfte der Schule, Eltern, Passanten und von der Aktion Wissende waren auf dem Marktplatz zusammengekommen.

Caspar, Samuel und Daniel fanden die Aktion toll und waren sich einig: „Wir finden es gut, dass wir uns heute so für den Frieden engagiert haben. Dass sich so viele von unserer Schule spontan dafür bereit erklärt haben, zeigt auch besonders die Solidarität junger Menschen.“ – Smilla, Anouk, Lina und Nathalie, ebenfalls aus der 9. Jahrgangsstufe, sagten: „Putins Handeln ist unmöglich und in keiner Weise tolerierbar. In dieser Zeit muss man in der Welt dagegen demonstrieren und sollte zusammenhalten.“

 

 

 

 

 Die Nordseeschule hatte den Zeitpunkt der Aktion bewusst vor mehr als einer Woche für die 6. Unterrichtsstunde eingeplant und auch ordnungsgemäß beim Kreis Nordfriesland angemeldet. Die Teilnahme an der Aktion beruhte auf Freiwilligkeit. Wer aus der Schülerschaft nicht teilnehmen wollte, hatte Unterricht. Der Nachmittagsunterricht danach lief wieder planmäßig.  

 

 Hans Jörg Rickert, 15. März 2022

Siehe dazu auch unter www.jb-spo.de

2019     März    „Fridays for Future“ – Schülerdemonstrationszug vom Marktplatz zur Buhne

            Juli       Aktive von SHL machten höchst erfolgreich „Lärm in SPO“

2015     Febr.    "Flashmob" in der Nordseeschule

Aug.     "St. Peter-Ording macht Lärm" - Schüler Helfen Leben e.V.

 

Informationen über das „Jos“

2020     Nov.     Spende der Tourismus-Zentrale an das JOS St. Peter-Ording

2018     Febr.    Große Freude auf allen Seiten über das Jos

2017     Okt.2    Alessia De Luca gewann den Wettbewerb für das Logo von JOS

Juni      Richtfest für Offene Ganztagsschule und Jugendzentrum

März     Die Jugend ist gefragt

Der Reisemobilhafen St. Peter-Ording hat in der promobil Online-Bewertung den 2. Platz erhalten

 

Erneut ist der Stellplatz im Ketelskoog einer der besten in Deutschland

Jörg-Dieter Saß, seine Frau Andrea und Tochter Fenja freuen sich riesig: Bei der promobil“ Online-Umfrage ist ihr Reisemobilhafen St. Peter-Ording im Ketelskoog als zweitbester Stellplatz für das Jahr 2022 ausgezeichnet worden. Promobil ist Deutschlands ältestes und Europas größtes Reisemobil-Magazin. Das Magazin gibt seinen Leserinnen und Lesern die Möglichkeit, Online-Bewertungen in Sachen „Reisen mit Wohnmobil“ abzugeben. Dazu gehören z.B. Fahrzeugarten, aber eben auch die Beurteilung von Komfort und Service der Stellplätze aus Sicht der Wohnmobilisten.

Für Familie Saß ist es eine große Auszeichnung, für das Jahr 2022 auf dem 2. Platz gelandet zu sein. Unter den Top-10 von über 4.000 zu bewertenden Stellplätzen in Deutschland zu sein, ist für jeden Betreiber eine echte Auszeichnung. In den letzten 10 Jahren war der Reisemobilhafen in St. Peter-Ording bereits regelmäßig unter den Top-10, seit 2019 sogar unter den Top-5. Bei diesen Platzierungen hatte man sich schon sehr gefreut. Dieses Mal allerdings ist der Platz auf dem „Treppchen“ einfach TOP. Selbst Hündin Nala scheint stolz zu sein.

Bei der Vorauswahl der Stellplätze bei „promobil“ werden die Bewertungen in der App mit einbezogen. Aus dieser Auswahl wählen und bewerten die Leser und Leserinnen ihre Lieblings-Stellplätze in ganz Deutschland. Unterteilt in vier Kategorien, werden die Plätze dann verglichen. Der Stellplatz im Ketelskoog gehört für „promobil“ zur Kategorie C mit 51 bis 80 Plätzen. Man merkt Platzinhaber Jörg-Dieter Saß und seiner Tochter an, wie sie sich freuen. Saß berichtet: „Im Juni 2021 sind wir erst wieder gestartet. Von Januar bis einschließlich Mai haben wir die Corona-Pause von fünf Monaten genutzt, unseren Reisemobilhafen auf den neuesten Stand der Technik zu bringen.“ Das erkennt man in der Platzierung und den Bewertungen wieder.

 

Für den Wohnmobilisten bedeutet dies, Komfort mit praktischer Handhabung zu verbinden: Zunächst das Lösen der Camp-Card an einem bargeldlosen Kassenautomaten (EC-Karte, Master-Card, VISA, VPay) mit Sprachwahl (Deutsch, Englisch, Niederländisch), um danach mit der Camp-Card über die Schrankenanlage, den vorher gewählten Standort auf dem Platz anzufahren. Die Camp-Card dient zur bargeldlosen Nutzung der Sanitäranlagen, der Bedienung der Stromsäulen sowie für die Ver- und Entsorgung. Ebenso erhält jeder Gast am Kassenautomaten seine Gästekarte für St. Peter-Ording. Für die Vorrichtung dort hat Jörg-Dieter Saß seine handwerklichen Fähigkeiten voll zum Einsatz gebracht. Überall auf dem Platz merkt der Nutzer, dass hier ein erfahrener Campingplatz-Betreiber am Werk gewesen ist.

Seit 2007 betreibt Familie Saß den Reisemobilhafen. Grund und Boden gehören der Gemeinde, für die komplette Infrastruktur haben Jörg Saß und seine Familie gesorgt. Der Tourismus und das Camping-Gewerbe liegen der ganzen Familie im Blut. Seit 1984 ist Jörg-Dieter Saß in Sachen Camping und seiner Weiterentwicklung tätig. Seinen Platz in Brösum am Grudeweg hat er zum 1. Januar 2020 an „Camping SPO“ übergeben. So hat er sich voll auf den Reisemobilhafen konzentrieren können. Seit 2007 gilt der Platz übrigens durchgehend als „TopPlatz“. Auch diese Auszeichnung hat sich der Wohnmobil-Stellplatz mit Recht verdient.

Hans Jörg Rickert, 09. März 2022

Siehe dazu auch unter www.jb-spo.de

2017      April 2   Auch für Camping braucht man Zahlen, Daten, Fakten - Bauausschuss wurden …

2018      Nov       Besondere Projekte haben oft einen langen Vorlauf - Camping Sass

2019      März2   Sitzung des Ausschusses für Bauwesen und Verkehr  -  "der üblichen Art"

2020      Jan         Aus Campingplatz Sass ist Camping SPO geworden

Juli         Campingpark Olsdorf an der Bövergeest setzt auf Qualitätsoffensive

Aus der Gemeindepolitik

 

Festlegung von Gebieten für die Städtebauförderung und Fassen von Satzungsbeschlüssen

Einhaltung und Akzeptanz von Formalien gehören dazu

Eine wichtige Hürde hatte der Bauausschuss nun am 21. Februar in seiner 44. Sitzung zu nehmen. Es ging um die förmliche Festlegung der Sanierungsgebiete - und dabei um die Art der Beschlussfassungen für die jeweilige Satzung. Das ist ein wichtiger Schritt im Rahmen der Bauleitplanung. Die Beschlüsse fielen jeweils einstimmig.

Die Städtebauförderung in St. Peter-Ording hat schon Formen angenommen:

Der Sportplatz am Fasanenweg geht Schritt für Schritt seiner Freigabe zur Ausübung sportlicher Aktivitäten entgegen. Dieses Projekt durfte vorgezogen werden. Das war seitens des Innenministeriums eine richtige und für St. Peter-Ording hilfreiche Entscheidung.- Wesentlich bei allen Vorhaben ist, dass die Kosten nur zu einem Drittel von der Gemeinde zu tragen sind. Die verbleibenden Kosten werden zu gleichen Teilen von Land und Bund übernommen.- Ministerin Frau Dr. Sütterlin-Waack hatte sich im Juli 2021 vor Ort umfassend hinsichtlich der Vorhaben im Rahmen der Städtebauförderung informiert.

Zu den Projekten gehören u.a. diese gemeindlichen Vorhaben:

die Erweiterung der baulichen Anlagen für die Feuerwehr,

die ärztliche Versorgung unter dem Titel „Medicum SPO“ (Dieser neue Name war erforderlich geworden, weil die TZ ein Gesundheits- und Wellnesszentrum betreibt),

die beabsichtigte Gestaltung des jetzigen Bauhofgeländes nach Fertigstellung des neuen Bauhofes am Brüllweg gegenüber der Kläranlage

die Neugestaltung des Marktplatzes und seiner Umgebung

sowie eine Reihe weiterer Maßnahmen zum Wohle und für die Daseinsvorsorge der Wohnbevölkerung in St. Peter-Ording und in einem Teilgebiet von Tating.

 

St. Peter-Ording ist ländlicher Zentralort.

Als solcher entstehen der Gemeinde Sonderlasten. Auch für den Nachbarbereich wird Infrastruktur vorgehalten. Zugleich ist SPO Schwerpunkt des Fremdenverkehrs auf Eiderstedt. Für diese beiden übergemeindlichen Aufgabenbereiche erhält St. Peter-Ording seitens des Landes jährlich nach einem Schlüssel berechnete Zuweisungen. Im Haushaltsplan 2022 sind diese in einer in Höhe von 430.152 € ausgewiesen. Sie decken aber die Ausgaben nur zu einem geringen Teil.

Die Gemeinden der Landschaft Eiderstedt (LTO St. Peter-Ording und Eiderstedt) profitieren insbesondere alle von den in SPO vorgehaltenen Einrichtungen. Als anerkannte Fremdenverkehrsorte, deren Gäste jene vielfach nutzen, leisten die Gemeinden allerdings dafür keinen Kostenbeitrag. Defizite muss die TZ und damit St. Peter-Ording allein tragen.

Siehe auch Vorbericht im Entwurf des Haushaltsplanes 2022

Seit dem Antrag St. Peter-Ordings auf Aufnahme in die Städtebauförderung 2017 sind inzwischen fast fünf Jahre vergangen. Die Bestandsaufnahme ist erfolgt. Außerdem war das alles verbunden mit weiteren förmlichen Schritten, u.a. auch Beteiligungsverfahren. Alle Maßnahmen sind auf die Wohnbevölkerung ausgerichtet. Der Tourismus hat aber indirekt gut davon, wenn der historische Ortskern an Attraktivität gewinnt. Insgesamt profitieren also alle davon.

 

St. Peter-Ording hat vier Sanierungsgebiete

Eine wichtige Hürde hatte der Bauausschuss nun am 21. Februar in seiner 44. Sitzung zu nehmen. Es ging um die förmliche Festlegung der Sanierungsgebiete - und dabei um die Art der Beschlussfassungen für die jeweilige Satzung. Das ist ein wichtiger Schritt im Rahmen der Bauleitplanung. Die Beschlüsse fielen jeweils einstimmig.

Für die Sanierungsgebiete

„Fasanenweg & Ketelskoog“ (Nr.1),

„zwischen Kirche und Seniorenresidenz“ (Nr.2),

Dorfstraße, Heideweg & Pestalozzistraße“ (Nr.4)

reicht jeweils das vereinfachte Verfahren.

Für das Sanierungsgebiet

„Marktplatz / Ortskern“ (Nr.3)

ist das umfassende Verfahren erforderlich.

 

Information der Bevölkerung über förmliche Vorgaben und Folgen

Vor der Behandlung des eigentlichen Tagesordnungspunktes hinsichtlich der Verfahrensweisen für die Beschlussfassung der Satzung hatte Andreas Mietz (WFG) darauf aufmerksam gemacht, dass damit Folgen für die Eigentümer von Liegenschaften verbunden sein können.

Finanziell erfahren Sanierungsgebiete durch erfolgte Maßnahmen nämlich eine erhöhte Attraktivität und damit in der Regel eine Wertsteigerung. Eventuell mit der Maßnahme wegen der Anliegerbeteiligung verbundene Kosten hielten sich in Grenzen und entsprächen bei weitem nicht den tatsächlichen. Im Falle des umfassenden Verfahrens erfolge hinsichtlich der erfolgten Sanierungsmaßnahme ein entsprechender Eintrag ins Grundbuch. Das ist gesetzlich so vorgegeben. Insofern sei es erforderlich, die Bürger über diese Art von Regularien vorab rechtzeitig zu informieren, damit sie nicht verwundert seien, wenn später behördliche Schreiben solcher Art bei ihnen eingingen. Dieser Herausforderung wollen sich Politik und Verwaltung annehmen.

 

Weitere Informationsmöglichkeiten

www.jb-spo.de

2017    Juli      St. Peter-Ording beantragt Aufnahme in das Städtebauförderungsprogr.

Auszug aus dem Bericht:

Der Antrag beschreibt für St. Peter-Ording die Lage im Raum als ländlichem Zentralort, der u.a. für Umlandgemeinden, darunter insbesondere Tating, Aufgaben übernimmt, sowie als Tourismusort mit Strahlkraft die große wirtschaftliche Bedeutung für Eiderstedt. Demografische und ökonomische Eckdaten sind aufgeführt. Aktuelle und absehbare Anpassungsbedarfe werden dargestellt. Zugehörigkeit zum Amt Eiderstedt, die Kooperation mit vielen Partnern und gebietsbezogenen Akteuren wird benannt.

Dieses erläuterte Bürgermeister Rainer Balsmeier. Er wies u.a. darauf hin, dass die eigentliche Arbeit erst 2018 beginnen werde mit Voruntersuchungen und Entwicklung von Projekten sowie mit Arbeitsgesprächen und Sitzungen. Potenzielle Maßnahmen außer Straßenbau seien die Neugestaltung des Sportplatzes am Fasanenweg, der Umbau des Alten Rathauses mit Neuausrichtung in ein Dorfgemeinschaftshaus sowie die Sanierung des ev. Gemeindehauses mit teilweisem Umbau in ein Familienzentrum, beides unter besonderer Berücksichtigung der Behindertengerechtigkeit. Sanierung des Olsdorfer Kruges, des Museums, des DLRG-Hauses in der Dorfstraße (ehemals Sitz des Amtes St. Peter), An- und Ausbau der Feuerwehr, Abriss des Bauhofes, Neugestaltung und Aufwertung des Marktplatzes. Maßnahmen zur Aufwertung u.a. von Dorfstraße, Am Wäldchen, Heideweg, Pestalozzistraße, Berliner Weg, Op de Diek, Ostlandstraße sind ebenfalls aufgeführt.

2021    Juli      1) Innenministerin Dr. Sabine Sütterlin-Waack auf Sommertour in SPO

2) St. Peter-Ording sorgt für verbesserte Sportbedingungen am Ort

 

www.amt-eiderstedt de

Bauleitplanung der Gemeinden / Aktuelles /

Gemeinde Sankt Peter-Ording und Gemeinde Tating:

Vorbereitende Untersuchungen mit integriertem Städtebaulichen Entwicklungskonzept: Sankt Peter-Ording_Untersuchungsbebiet “Historischer Ortskern“

Hans Jörg Rickert, 5. März 2022

Er ist wieder da!

 

Im letzten Jahr baute unser Storch bedächtig, aber stetig sein Nest und wartete und wartete und wartete... Leider kam keine Partnerin in Sichtweite. Irgendwann gab er das Warten und sein Nest auf.

Anfang März flog er schon mal dicht über sein Nest.Da aber die neuen Trieb am Baum starr nach oben zeigten, verwehrten sie ihm so seinen Anflug. Als sein Baum jetzt beschnitten wurde, nahm er sein Nest sofort wieder in Besitz. Dieses Foto entstand am Samstag, 12.3.2022, am frühen Morgen.

Wünschen wir ihm Glück, damit eine Partnerin ihn findet und wir in diesen schweren Zeiten etwas zum Schmunzeln haben.

Greenpeace setzt Zeichen zu Solidarität mit der Ukraine

 

Schweigeminute auf der Buhne von St. Peter-Ording vor dem Weltnaturerbe

Greenpeace Deutschland hatte seine Mitglieder am Sonntag zur Durchführung einer Schweigeminute aufgerufen. Greenpeace fordert die russische Regierung auf, "sofort alle Kampfhandlungen einzustellen, die Truppen zurückzuziehen und den Krieg zu beenden. Auch die Staatsoberhäupter Europas und der USA müssen besonnen alles in ihrer Macht Stehende tun, um eine weitere Eskalation des Krieges zu verhindern."

Die Gruppe in St. Peter-Ording schloss sich dem Aufruf an und hatte dazu auf die Buhne geladen. Der neue Holzpodest dort war der geeignete Platz. Trotz der Kurzfristigkeit waren viele gekommen.

Hans Georg und Tatyana Woitzik aus Kiel kamen zufällig vorbei. Sie hatten sich vor einiger Zeit zu einem Urlaub in St. Peter-Ording entschlossen und wollten entspannen. Der Überfall auf die Ukraine und der jetzt herrschende Krieg aber bereitet ihnen mehr als nur Sorgen. Sie bangen um das Leben ihrer Verwandten. Eine Tante, Cousine und Cousin leben dort. „Jeder Tag bei uns beginnt mit einem Telefonat. Wir müssen doch wissen, wie es ihnen geht. Dort bereitet man sich auf das Schlimmste vor. Noch sind Wasser und Strom nicht abgeschaltet.“

 

Der Krieg macht alle zu dieser Stunde auf der Buhne Anwesenden betroffen. Die zum Peace-Zeichen zusammengestellten Kerzengläser strahlen zwar eine Ruhe aus, aber das Flackern der Flammen macht bewusst, dass der Frieden in der Welt gestört ist. Volker Sprenkmann fasst es für sich so zusammen: „Dieses Treffen hier ist ein Zeichen der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine, aber zugleich auch eines unserer Hilflosigkeit.“ Der 12-jährige Felix ist mit dabei. Er denkt an die Menschen dort, deren Leben in Gefahr ist. Für ihn ist jede Kerze auch ein Lebenslicht für einen gefallenen Soldaten oder getöteten Ukrainer. Die 14-jährige Annemarie sagt: „Dass sich die schreckliche Vergangenheit wiederholt, hätte ich nicht erwartet. Unschuldige Leute müssen leiden und sterben. Ich denke da nicht nur an die Menschen in der Ukraine, auch an die jungen Russen.“ Der eine ihrer Tennisschuhe ist blau, der andere gelb gefärbt.

Thomas Kuhn rief dann mitten im gedämpften Gespräch der einzelnen Gruppen zur Schweigeminute auf. Selbst danach blieb es noch eine Weile ganz still. Ein Gast aus Dortmund sagte später beim Auseinandergehen: „Vielen Dank für diese Aktion!“ Weitere, darunter auch jüngere Leute, schlossen sich an.

Von der Greenpeace-Gruppe aus St. Peter-Ording hatte Holger Nitzschke zu dieser Mitmachaktion aufgerufen. Mit ihm dabei waren Thomas Kuhn, Dr. Volker Sprenkmann, Heinz-Georg Fohrmann und Sievert Jacobs sowie von den Jüngeren Peter und Annemarie Sprenkmann, Felix Bothe und Justin Menareys.

Hans Jörg Rickert, 06. März 2022

Reetschneiden bei den Pütten in Brösum

 

Bis zum 15. März darf in Schleswig-Holstein Reet geerntet werden

Abgesehen von den Rufen der Gänse ist es in dieser Jahreszeit fast still im Reetgebiet bei den Pütten in St. Peter-Brösum vor dem Norderdeich zwischen dem Brösumer Siel und dem Grudeweg hinter dem Ordinger Sielzug. Auf den Fennen südlich von ihm balzen die Kiebitze. Auf den Wasserflächen tummeln sich vor allem Enten und Brandgänse.

Zurzeit aber ist aus dem Reet ein unbekanntes Motorengeräusch zu hören. Schneisen führen durch das Gebiet, freigeschnitten vom Reetschneider, einem Mähbinder mit Messerbalken-Frontmähwerk von „Ale Stoker – Rietsnijden en Riethandel“ aus Tytsjerk in der Provinz Friesland in den Niederlanden. Wasser, Schlamm und Morast überwindet der Fahrer mit einem als Mähmaschine umgebauten Raupenfahrzeug.

Das Reet wird geschnitten, über rotierende Bürsten gesäubert, in einem Schacht gebündelt und geknotet und danach ausgeworfen. Drei Mann sind dabei im Einsatz: Der Fahrer bedient auch das Mähwerk. Ein Zweiter verfolgt das Säubern und Bündeln und wirft das fertige Bund dem Dritten zu. Dieser stapelt die Bund für Bund im Kastenaufsatz. Das geht rhythmisch Hand in Hand, wie man es von der Arbeit der Reetdachdecker kennt.

Das Reet hat Längen von 75 Zentimeter bis 2,25 Meter. Die Fußenden liegen jeweils an den Seitenwänden des Kastens, die Kopfenden der Bunde finden sich entgegengesetzt in der Mitte. Der Stapler weiß, wie er dabei vorzugehen hat. Nach etwa 200 Bund Reet ist der Kasten voll. Der daraus entstehende Ballen wird von insgesamt vier parallel zueinander laufenden Stahlbändern gehalten und hinten über eine Klappe entladen. Jeder Ballen misst ca. 6 m³.

Etwa 45 Minuten brauchten die drei in diesem an Wasserflächen reichem Gelände für einen Ballen. Das sei eine gute Zeit, meinten Henning und Helmut Hansen aus Tating, die sich die Arbeit der Holländer anschauten. Vor Jahren hatten sie hier im Reet gearbeitet. Die Reetschneider sind in Lohnarbeit für die Reetdachdeckerei Reimer Dau aus Tönning tätig. Das Reet bleibt also hier. Es kommt sozusagen vom Feld aufs Dach. Wenn alles gut läuft und die Flächen das hergeben, können an einem Tag von einem solchen Dreierteam bis zu 2500 Bündel Reet geerntet werden. Reet ist ein traditioneller Baustoff, der seit Jahren wieder sehr gefragt ist.

Das Gelände hinter dem Norderdeich ist ideal für den Reetwuchs. Schilf braucht keine weitere landwirtschaftliche Tätigkeit. Es wächst natürlich. Damit es aber nicht verwildert, müssen die stehen gebliebenen Halme jährlich abgeerntet werden. Das frostig kalte und trockene sowie in den letzten Tagen nach Nebelauflösung auch sonnige Wetter war dafür bestens. Bis zum 15. März ist das Ernten erlaubt. Danach hat auch in diesem Landschaftsschutzgebiet die Natur wieder Vorrecht.

Hans Jörg Rickert, 4. März 2022

Siehe dazu auch unter www.jb-spo.de

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Naturerlebnisraum vor dem Deich nimmt Formen an

 

Zwischen Buhne und Familientreffpunkt entstehen Naturerlebnisstationen

Vom künftigen Familientreffpunkt zwischen der DRK Reha-Klinik Goldene Schlüssel und der Strandklinik in der Fritz-Wischer-Straße (Kreisel Alter Badweg) wird man in nicht allzu ferner Zukunft einen weiten Rundblick auf St. Peter-Ording und auch einen Zugang in einen Naturraum haben, der seinesgleichen sucht.

Vor Jahren bereits hatte man das in St. Peter-Ording erkannt und eine Aussichtsplattform sowie drei Treppen vom Deich führen lassen. Ein von Naturfreunden beliebter und vor allem auch alter Weg durchs Vorland führt seit langem über einen Stockenstieg von der Buhne zum Südstrand.

Es ist inzwischen viele Jahre her, dass zwischen Küstendünen und dem Deichfuß bei der alten Promenade sogar Strandkörbe standen. Das Vorland aber ist aufgewachsen und hat die sandstrandähnlichen deichnäheren Flächen mit Sträuchern und sogar Baumbewuchs „übergrünt“. Bei Sturmfluten halten die natürlich entstandenen Schilfgürtel vor der „Ecke“ bei der Buhne und dem Deich fast alles Treibsel zurück.- Die Natur im Vorland von St. Peter-Ording ist besonders vielfältig. Der Artenreichtum ist riesig. Ihn gilt es zu erhalten und zu fördern.

„Man sieht nur, was man kennt und wovon man etwas weiß.“ So etwa hat Goethe das einmal formuliert. Deshalb entstehen zwischen Buhne und Familientreffpunkt mehrere „Stationen“. An diesen Stellen soll dann nicht nur Wissen über die Artenvielfalt und ortstypische Naturphänomene in diesem Teil des UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer vermittelt werden, sondern auch anhand interaktiver Modellen zum „Erleben der Salzwiese mit allen Sinnen“ beigetragen werden.

Dieses neue Angebot wird das in St. Peter-Ording vorhandene Besucher-Informationssystem (BIS) in Form von Schaukarten mit Bildern unterschiedlicher Größen ergänzen. BIS-Pfade gibt es bereits in den Dünen um Maleens Knoll und in Böhl, auf der Strandbrücke, am Dünen-Rundweg in Ording ab Übergang Köhlbrand. Dazu kommen Einzelelemente an vielen anderen Plätzen.

Die Idee zu einem Naturerlebnisraum war schon im Jahr 2000 im Landschaftsplan der Gemeinde enthalten. 2016 wurde mit der Planung begonnen. Die Lage im Einflussbereich der Gezeiten brachte jedoch Erschwernisse mit sich. Nun sind die ersten Arbeiten im Gange: Von der Buhne führt eine Plattform mit Niedergang bereits einige Meter ins Vorland. Nicht weit davon ist auch eine Deichtreppe. Weiteres ist in Arbeit. Beim künftigen Familienzentrum sieht man Stahlrohre aus dem Deich ragen.

 

Die Nationalparkverwaltung und die gGmbH Nationalpark-Service in Tönning zeichnen mit der Schutzstation Wattenmeer und dem Nationalparkhaus St. Peter-Ording für die Verwirklichung und künftige Betreuung dieses Projektes verantwortlich. Damit unterstützt das Land Schleswig-Holstein über das LKN.SH (Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein) einmal mehr und in größerem Maße als bisher die seitens der Gemeinde und Tourismus-Zentrale getätigten Investitionen. Exkursionen werden das Informationsangebot des Nationalparkhauses dann zusätzlich erweitern.

Hans Jörg Rickert, 09. Februar 2022

Siehe dazu auch unter www.jb-spo.de

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