2022 SEPTEMBER

„SPO klart auf !“ - die Dreizehnte

 

Unter den rund 100 „Saubermännern“ waren auch Kurt, Theo und Aaron

 

Wenn die Veranstaltungsabteilung der Tourismus-Zentrale zu „SPO klart auf“ einlädt, kann sie sich auf viele helfende Hände verlassen. Es war die 13. Veranstaltung – dieses Mal an einem trüben Herbsttag und am Nachmittag. Die Sonne fehlte zwar, aber es blieb trocken.

Zu den etwa 100 Sammelwilligen begrüßte Janina Domann erstmals auch Joern Schumann, den Leiter Marketing von der Flensburger Brauerei. Diese wie auch Schäfer Tours, Beach Motel und Strandgut Resort in St. Peter-Ording sind Sponsoren der Veranstaltung, die unter dem Label der „Flens StrandGut-Aktionen“ läuft. Manche Teilnehmer sind Wiederholungssammler. Für sie ist es wie ein Event.

 

 

Dieses Mal waren eigentlich wieder alle Bundesländer dabei: Hamburg, Berlin, Stuttgart und München wie auch Jena und Erfurt gehörten u.a. zu den Heimatorten, aber auch von Eiderstedt kommt man dann extra nach St. Peter-Ording am westlichen Rand der Halbinsel. St. Peter selbst war natürlich vertreten, u.a. durch Theo, Aaron und Kurt. Sie gehen alle drei in die erste Klasse der Utholm-Schule.

Sie machten mit Eltern bzw. Oma die Familientour mit der Erkennungsfahne „Orange“. Drei weitere Touren „Rot“, „Grün“ und „Violett“ hatten andere Strandabschnitte im Visier. Vom Steg Köhlbrand bis zum Südstrand reichte das gesamte Gebiet. Mitarbeiter der Nationalparkverwaltung und der Schutzstation Wattenmeer begleiteten die Gruppen. DLRG und TZ waren mit Fahrzeugen dabei, um den in den festen Papiertüten gesammelten Strandmüll abzunehmen. Der Weg über die Badbrücke mit vollem Sack wäre einfach zu schwer.

Nach der Aktion gab es natürlich etwas „Gutes für den Magen“. Das Team der TZ mit Kerstin, Christin, Finja, Henning und Thorben trug dafür Sorge.

Zum Vormerken die beiden Termine im nächsten Jahr:

Frühjahr       25. März        und         Herbst     16. September 2023

Hans Jörg Rickert, 24. September 2022

Siehe dazu unter www.jb-spo.de

2022     März     „SPO klart auf !“ – die Zwölfte

Dampflok mit Tender, „Krokodil“ und Schnellbahn in St. Peter-Ording

 

Eisenbahnwochenende mit erfahrenen Fahrdienstleitern im Ev. Gemeindehaus

 

Großer Bahnhof war im Ev. Gemeindehaus in St. Peter-Dorf angesagt. Wilhelm Seehase aus Fockbek und seine „emeritierten Fahrdienstleiter“ aus ganz Deutschland – u.a. aus Stuttgart, Göttingen und Hamburg - waren für das Wochenende vom 16. bis zum 18. September mit klassischen Spur 1 Modelleisenbahnen aus bedrucktem Blech und genügend Gleismaterial einschließlich Stellwerken, Rendsburger Hochbrücke mit Schwebefähre, Riesenrad, Bahnhöfen, Signalen, Lampen u.a.m. nach St. Peter-Ording angereist. Seehase ist „Aufsichtsratsvorsitzender“ dieser „Eisenbahnergesellschaft“, die ihre Anlage ab Freitagnachmittag im Ev. Gemeindehaus aufgebaut hatte.

 

Wenn auch überall die Preise gestiegen sind und selbst Energieanteilkosten geleistet werden müssen, hier konnte jeder kostenfrei mitfahren, der am Sonnabend oder Sonntag in St. Peter-Ording Eisenbahnromantik erleben wollte.- Allerdings musste man etwas Zeit mitbringen. Schließlich war man in alten Zügen und auf Eisenbahnanlagen unterwegs, auf denen ein ICE allein schon deswegen entgleisen würde, weil er einfach zu schnell wäre. Vor Signalen mussten damals Züge halten, bis der Gegenzug vorbeigefahren war.- Manche der fahrtüchtigen Eisenbahnen sind über 100 Jahre alt, haben im 2. Weltkrieg den einen oder anderen Bombenabwurf mehr oder weniger demoliert überstanden und sind zum Teil deswegen auch erst mühsam in Kleinstarbeit wieder hergerichtet worden.

Zum 8. Mal hatte Wilhelm Seehase (Jg. 1929) das Eisenbahnwochenende in St. Peter-Ording für den Förderverein zur Erhaltung technischen Kulturgutes e.V. Rendsburg organisiert. Als „erfahrene“ Eisenbahner hatte er Uwe Pieper (1936), Otto Bohner (1937), Jörg Ladewig (1943), Jürgen Glinicke (1949), Ulrich Reuter (1949), Heinrich Möller (1950), Cay-Ronald Klein (1955) und Uwe Schulz-Kröhnert (1958) dabei. Letzterer meinte mit einem Schmunzeln, er sei vor Jahren in St. Peter-Ording „shanghait“ worden, als er das Eisenbahnwochenende als Gast besucht hatte.- Personalnot an hochqualifizierten Leuten herrschte schon immer. So kommt man dann eben nicht nur aus Rendsburg und Umland sondern auch aus Stuttgart, Göttingen, Delmenhorst, Hamburg oder Langballigau dazu.

Sie sind alle von Kindesbeinen an Eisenbahnliebhaber. Ihnen macht es Spaß zu erzählen und anzuleiten, denn „Stellwerker“ brauchte man damals noch, als von Stellwerk zu Stellwerk miteinander kommuniziert werden musste. Manchmal durfte man an diesem Wochenende als „reaktivierter Eisenbahner“ sogar als Lokführer zum Anhalten oder als Heizer für den nötigen „Dampfdruck“ für die Weiterfahrt tätig werden. Auch Zugentgleisungen wurden schnellstmöglich behoben.-

 

Uwe Pieper aus Hamburg weiß z.B. genau, wo die Trafos stehen müssen. Er ist der „Kannst du mal …“. Seine Trix-Express H0 hat er vor der Britischen Besatzungsmacht in Sicherheit gebracht. Heinrich Möller aus Rendsburg hat die Leidenschaft von seinem Vater. Als dann ein Büroraum gebraucht wurde, musste die Anlage abgebaut werden. „Einige Züge laufen jetzt hier mit“, erzählte er.

Für die drei Achtjährigen Askjar, Pelle und Mika sowie den Zehnjährigen Peter aus St. Peter-Ording war das „Eisenbahn-Mitspielen-Können“ mit den „Opas“ einfach super.- Peter konnte am Sonnabend nicht schnell genug da sein. Er hatte am Tag vorher das Plakat gesehen. Er wollte auch noch nicht weg, als seine Mutter gekommen war. Mika war mit seiner Oma da und wurde gleich „Stellwerker“. Pelles Vater schaute sich alles mit an. Sein Sohn und dessen Freund Askjar hatten jeweils die richtigen Senior-Partner gefunden. Für sie war es interessant, dass und „wie man die Züge richtig steuern kann.“ Freundschaften entstehen eben beim Spielen. Peter war am Sonntag wieder da. Und Felix, der 2019 bereits den Stellwerkerdienst erfolgreich abgeleistet hatte, nutzte die Gelegenheit erneut ausgiebig.

Aber es sind nicht nur die Kinder, die vom Eisenbahnspielen fasziniert wurden. Jürgen Schmid aus Schweinfurt hatte es im Veranstaltungskalender der TZ gesehen und „schaute deswegen mal rein“. Natürlich war der 76-Jährige auch „Eisenbahner“, hatte selber diese Spur gehabt und auf andere Spuren gewechselt. Seine Eisenbahnanlage hatte bei L-Form 3 m und 2 m. Das „L“ konnte man nach oben an die Zimmerdecke hochkurbeln und wieder runterlassen. Die Beine konnten ein- und ausgeklappt werden. War es oben, sah es mittels eines Tuches aus wie „Himmel“. Den Elektronik-Satz hat er selber gebaut und auch die Steuerung zum Langsam-Anfahren. Der Dipl.-Ing. für Elektrotechnik erzählte auch noch von den „goldenen“-Fleischmann-Modellen, die pro Jahr herausgegeben wurden. Die waren aber nicht fahrbar. Er hat sie dann für einen Spielwarenhändler entsprechend hergerichtet.

Werner Kreitmeier aus Neuburg an der Donau war „aus Liebe zur Modelleisenbahn“ gekommen. Von Märklin gab es Bausätze. „Etwa 40 Lokomotiven habe ich gebaut“, erzählte er und fügte hinzu: „Wenn ich hier wohnte, würde ich mitmachen!“

Die Senioren waren mit ihrem Wochenende in SPO recht zufrieden. Nur das Wetter hätte etwas besser sein können. Aber 150 Eisenbahninteressierte waren für sie eine gute Anzahl. Es sind vor allem auch die Erzähl-Inhalte in den Gesprächen, die beide Seiten erfreuten.

Gemeinde St. Peter-Ording und NOSPA haben die Veranstaltung mit je 150 € unterstützt. Und mancher Schein wanderte zusätzlich auch in die Spendenkasse. Der Finanzbedarf für die Durchführung einer solchen Veranstaltung liegt bei 350 bis 400 €. Die persönlichen Kosten zählen nicht. Das ist „Ehrensache“ für Ehrenamtler.

HINWEIS: „Hamburger Schnellbahnen“:  aufrufbar unter https://fredriks.de/hvv/schnellbahnen.php

 

Hans Jörg Rickert, 18. September 2022

 

Siehe unter www.jb-spo.de

2019      Sept      Wenn „Großväter“ mit der Eisenbahn spielen, werden „Enkel“ angesteckt

Museum Landschaft Eiderstedt profitiert vom FSJ Kultur

 

Olivia Razum hat die frühgeschichtliche Abteilung mit Hörstationen optimiert

 

Seit drei Jahren sind Museum Landschaft Eiderstedt und Gemeindebücherei in St. Peter-Ording Partner für das Freiwillige Soziale Jahr Kultur.

Olivia Razum aus Darmstadt hatte sich 2021 für die Stelle in St. Peter-Ording beworben. Der Reiz für sie war u.a., dass sie je zur Hälfte in der Gemeindebücherei und im Museum Landschaft Eiderstedt im Einsatz sein konnte. Zwei kulturelle Arbeitsfelder nach dem Abitur über praktisches Arbeiten selbst kennenzulernen und im Team mitzugestalten, kam ihr entgegen. Jetzt ist ihr am 1. September 2021 begonnenes FSJ Kultur Vergangenheit. Ihren Platz und Arbeitsbereich hat inzwischen Sophia Janocha aus Esslingen übernommen. Sie ist damit nach Flora Trojahn und Jana Kipphen die vierte Freiwillige in Museum und Bücherei von St. Peter-Ording.

Für die beiden Einrichtungen der Gemeinde sind die jungen Leute jedes Jahr eine Bereicherung. Sie verjüngen und unterstützen die jeweiligen Teams, übernehmen Arbeitsaufträge und sehen die Arbeitsplätze auch aus einer anderen Perspektive. Zu ihrem Auftrag im FSJ Kultur gehört das Anfertigen einer Projektarbeit, die einen Bezug zur entsprechenden Einrichtung haben soll.

Olivia Razum liest gern, schreibt ebenso gerne aber auch Texte und ist dazu noch vielseitig interessiert. Das Pendeln zwischen Bücherei und Museum hat sie dann auf die Idee gebracht, „eine geführte Tour durchs Dorf mit Orten von kultureller Bedeutung“ zu entwickeln. Zu denen gehörten u.a. „Jan un Gret“ und die „Historische Insel“.- Im Museum fielen ihr in der Frühgeschichtlichen Abteilung die langen und nicht gerade immer leicht zu verstehenden Begleittexte an den Wänden auf. Da gab es Bedarf zur Optimierung. Daraus entwickelte sich ihr „Projekt“ fürs Museum: „Hören, Sehen, Lesen, Verstehen -- Projekt zur Förderung der Barrierefreiheit und Zugänglichkeit“.

Für die 14 Stationen mit Bildern, Texten und Ausstellungsgegenständen schrieb sie zunächst die Texte um. Diese wurden in einer Mappe zusammengefasst. Der Bezug zu den Stationen war durch entsprechende Begleitbilder gegeben. Aber da tat sich die Frage auf, wie dabei Menschen mit Einschränkungen geholfen werden kann. Die Idee von zwei mobilen Hörstationen wurde zusätzlich umgesetzt. Jeder Museumsgast hat damit die Möglichkeit, die präsentierten Inhalte an den einzelnen Stationen auf die ihm adäquate Art aufzunehmen und zu verstehen. Lese- und Hörstation sind mobil, so dass sie auch ins Erdgeschoss gebracht werden können, um Menschen, die die Treppe nach oben nicht gehen können, auch diese Inhalte zugänglich zu machen. Das Haus selbst stammt von 1752 und ist denkmalgeschützt.

Bei der Einweihung der Hörstationen waren außer Olivia Razum und Museumsleiterin Katja Sinn dabei Walter Petersen und Wolfgang Meyer aus dem Vorstand des Vereins KulturTreff – er unterstützt mit Ehrenamtlichen die Arbeit im Museum - sowie Thomas Kuhn. Er hatte die Texte eingesprochen. „Die haben sich bestens einlesen lassen und auch der Probelauf lief super“, sagte er.

Die Freiwilligen treffen sich im Rahmen des FSJ Kultur auch zu Workshops. Mit zwei Kollegen aus Husum wurde daraufhin ein Image-Film für das Museum geschaffen. Er kann unter www.museum-landschaft-eiderstedt.de aufgerufen werden. Jugendliche hatten den Film im Netz entdeckt und so das Museum aufgesucht. „Genau das möchten wir erreichen: Unser Museum auf verschiedene Art zugänglich machen“, so Katja Sinn.

Hans Jörg Rickert, 15. September 2022

Siehe dazu unter www.jb-spo.de

 

2020     Aug      Mit der „Museumsmaus“ im „Haus Jensen“ auf historischen Spuren

Die Ev. KiTa SPO hat nun einen naturnahen, barrierefreien Spielraum

 

Große Freude auf allen Seiten beim Eröffnungsfest für das Außengelände

 

In der Ev. Kindertagesstätte St. Peter-Ording entstehen im „Kopf“ Ideen. Sie werden im „Herzen“ bewegt und schließlich mit Hilfe ganz vieler „Hände“ Wirklichkeit.

So könnte man das zusammenfassen, was Kinder in St. Peter-Ording in ihrer evangelischen „Inklusions-Kita“ größer und selbstständiger werden lässt. Auf dem Banner steht es so: „Mit Gott groß werden.“- 1965 war es nur ein kleiner Kindergarten. Heute ist es im Verband des Ev. Kita -Werkes Nordfriesland die größte Ev. Kita in Nordfriesland. Unterhalten wird sie von den Gemeinden St. Peter-Ording, Tating und Tümlauer Koog und ist außerdem auch ein Teil-Zuhause für Kinder von in St. Peter-Ording arbeitenden Eltern.

Krippe, Kindergarten mit Naturgruppe und Hort sind hier in der Kirchenleye direkt neben dem Sportplatz zwischen Eiderstedter Straße und Fasanenweg im Anschluss an den Gemeinschaftsschulteil der Nordseeschule und dem neuen öffentlichen Spielplatz am Fasanenweg großzügig platziert. Zur Utholm-Schule und der Utholm-Halle (Großsporthalle) auf der anderen Straßenseite sind es auch nur einige Schritte mehr. Das Ev. Familienzentrum im Ev. Gemeindehaus in der Olsdorfer Straße bei der St. Peter-Kirche ist angegliedert.

 

Am Sonnabend, 3. September, war zu 13 Uhr zur festlichen Eröffnung des inklusiven naturnahen und barrierefreien Außengeländes der Ev. Kita eingeladen.

Viele Kinder, Eltern und Familienangehörige waren gekommen und zu ihnen und dem Team der Kita gesellten sich als offizielle Gäste der Chef der Staatskanzlei der Landesregierung Schleswig-Holstein, Minister Dirk Schrödter, der Leiter des Kita-Werkes Christian Kohnke, die Bürgermeister Jürgen Ritter (SPO) und Hans Jacob Peters (Tating), Pastorin Sylvia Goltz, Peter Schraml und Ulrich Paulig von „Massstab Mensch“ in München bzw. „P 2 Spielräume“ in Berlin. Im Anschluss an den offiziellen Teil wurde bei einem großen Trommelworkshop unter Leitung von Bassam Abdul-Salam schnell ein „gemeinsamer Rhythmus“ gefunden. Unterschiedliche Angebote für alle gab es danach bis 17 Uhr bei Getränken und Kuchen, u.a. mit „Elmar, dem bunten Elefanten“.

Kita-Leiterin Yvonne Meyer-Niehus eröffnete den offiziellen Teil und erinnerte nach der Begrüßung und dem Dank an alle Beteiligten an den recht langen Weg von der Idee zur heutigen Wirklichkeit. Die Freude darüber, dass aus der „Idee“ von der Umwandlung des sehr konventionellen Außengeländes von damals in diesen nun naturnahen Spielraum mit Sinnerfahrungsfeldern und „Erfahrungsstrecke“ vom Starttor mit Glocken und u.a. Steilkurve, Waschstraße, Rüttelstrecke, Boxenstop und Schikane ein „Garten“ geworden ist, merkte man ihr an.-

Minister Dirk Schrödter erinnerte an die Forderungen der UN-Behindertenrechtskommission: Inklusion und Teilhabe seien für alle Menschen zu sichern, geistige und körperliche Barrieren seien abzubauen. Seit 2018 hat die Landesregierung 16,2 Mio € für solche Maßnahmen bereitgestellt. Er sagte u.a.: „Mit ihrer Idee zu diesem Projekt haben Sie schon einen großen Teil beigetragen.- Damit wirklich jedes Kind ein Kind sein kann, braucht es inklusive Begegnungs- und Spielorte. Deshalb finde ich Ihr Projekt so wichtig. Sehr gerne haben wir Sie finanziell mit 100.000 € unterstützt.“

Christian Kohnke stellte die Vorreiterrolle dieses Projektes nach neuester DIN-Norm deutlich heraus. Es habe ein Alleinstellungsmerkmal, sei es doch in Schleswig-Holstein das einzige inklusive barrierefreie Außengelände. Die Gesamtsumme für diese Maßnahme beläuft sich auf 224.148,85 €. „Das ist eine große Investition in St. Peter-Ording, dieses Mal nicht für den Tourismus, sondern für die Kinder hier und besonders deswegen eine Zukunftsinvestition.“

Für ihn sei es ein Schulterschluss aller Partner gewesen:

der Staatskanzlei als Teil der Landesregierung, dem Kita-Werk als kirchlichem Träger sowie der drei Gemeinden und der ev. Kirchengemeinde.

Die gute und enge Zusammenarbeit mit

„Massstab Mensch“ und der Kita-Leitung einschließlich der pädagogischen Fachkräfte bei der Erarbeitung sowie bei der Umsetzung mit den Firmen „Hans Claußen Galabau“ aus Weddingstedt und „Werkform“ für die Spielgeräte haben das möglich gemacht.

Die Situation war auch deswegen nicht einfach gewesen, weil die Entscheidung für das Projekt vor der Corona Pandemie gefallen war und später noch die Preissteigerung für die Rohstoffe kam. Aber:

„Mit den richtigen Partnern kann man es gut machen!“

Bürgermeister Jürgen Ritter dankte für die drei Gemeinden. „Für uns alle ist dies eine Herzensangelegenheit.- Es ist ein toller Ort, ein Spielplatz für Kinder aller Fähigkeiten.“-

 

Bei Peter Schraml und Ulrich Paulig spürte man in ihren Beiträgen die Nähe zum Kind, das „Erfahrungen machen muss“. -

„Spielen fördert die Entwicklung des Kindes in jeder Hinsicht und ist die einzige Tätigkeit ohne Regeln.“

Kinder sollten sich „weh tun dürfen“. Dazu gehörten auch Verletzungen, weil Kinder lernen müssen, Risiken zu bewältigen. Die könne es in diesem Spielraum durchaus geben. Das zu beherzigen, sei vor allem eine Herausforderung für Erziehungsberechtigte. Sie aber müssten diese annehmen.

Beim Trommelworkshop von „Klein und Groß“ erlebte man dann, wie es geht: Erst etwas zaghaft, aber dann war Aktion. Vorher hatte Pastorin Sylvia Goltz alles Wollen und Tun unter Gottes Segen gestellt.

Hans Jörg Rickert, 14. September 2022

 

Siehe auch unter www.jb-spo.de

2015      Sept.     Die KiTa in St. Peter-Ording ist ein segensreicher Ort

2016      Mai        In der KiTa St. Peter-Ording ist Inklusion doppelt Praxis

2018      April2    Kindertagesstätte St. Peter-Ording feierte das Richtfest für den großen Anbau

2019      Febr      Das neue Zuhause sofort in Beschlag genommen

Neubau KiTa-SPO  Baufortschritt   JB-SPO 2019

2021      Febr      Für die Eltern bleibt es bei der hervorragenden Qualität der Kita in SPO

2022      Juni        Mit viel Herz und Gottes Segen aus der Ev. KiTa SPO verabschiedet

„Oh, wie schön ist KiTa“ – Sommerfest 2022

Bei Baumaßnahmen ist das Archäologische Landesamt einzubeziehen

 

Auf der Suche nach Kulturspuren auf der Stöhrmann‘schen Fenne in Ording

 

Die ersten Spatenstiche sind schon mehr als nur einige Tage alt. Das große Schild auf der Stöhrmannschen Fenne in Ording-Dreilanden weist darauf hin, dass es mit dem Bau für das Nahversorgungszentrum losgehen wird. Noch sind es vor allem Erdarbeiten für Baugrenzen, Gräben zur Entwässerung und dazu Rückstaubecken zur Aufnahme von Oberflächenwasser, diese u.a. wegen der Bodenversiegelung durch die Kfz-Stellplätze vor den beiden Märkten von Edeka und Aldi.

Von Montag, 04. September, bis Donnerstagmittag, 07. September, war das Archäologische Landesamt Schleswig-Holstein gegenüber dem Süderhof (Dreilanden 8) der Familie Stöhrmann mit Grabungsarbeiten beschäftigt. Es ist altes Siedlungsgebiet. Auf der Fenne ist eine alte Warft zu erkennen gewesen. Einige Meter südlich ist die noch existierende Tränkekuhle. Sie und die Warft werden später eingeebnet und unter dem künftigen Parkplatz nicht mehr erkennbar sein.

Per Aushub und entsprechende Maßnahmen ist ein Schnitt durch die Warft angelegt worden. Grabungsleiter Jan Fischer und seine beiden Mitarbeiter vom Archäologischen Landesamt in Schleswig haben saubere Arbeit geleistet. Die „Wand“ ist in Abschnitte eingeteilt. Ein Maßband verläuft in einer bestimmten Höhe über der unteren Kleischicht. Bodenschichten von Klei, Ortstein, Schwemmsand und Humus sind bei genauem Hinschauen selbst für einen Laien erkennbar. Aber da sind dann doch noch Unterschiede, die dem geschulten und geübten Auge des Archäologen nicht entgehen.

Bei der Profilaufnahme wird miteinander kommuniziert, auch mal eine Linie neu in die „Wand“ gezeichnet, damit das Profil des Schnittes per Hand auf entsprechendem Papier eingezeichnet werden kann. Ein Geodreieck ist dabei von Nutzen. Abweichungen von der waagerechten Koordinate (Maßband) werden genau angegeben. Beim Zuhören vernimmt man: „Da sind Kleikomponenten drinnen“ oder „die Schicht beginnt auf Klei“ oder „in ihr könnten Teile des Schwemmsandes sein“. Und auf einmal fängt man an zu begreifen und sieht vielleicht sogar selbst, was vorher nicht „gesehen“ wurde.

Zwei Keramikscherben aus dem 17. Jahrhundert wurden gefunden, zwei Abfallgruben aus den 1960-iger Jahren mit Resten von Stacheldraht und alten Nägeln. Die Warft ist nicht bebaut gewesen, war also eher zur Schutzsuche für das Vieh gedacht.- Bis zu einer Tiefe von 1,80 m hat man früher Klei zur Verbesserung des Bodens nach oben gebracht. Auch das ist an solchen Profilen zu erkennen.-

Der Ortstein*** hilft bei der Suche nach Erkenntnissen. Er bildet eine wasserundurchlässige Schicht, so dass sich an ihm bestimmte erdgeschichtliche Vorgänge bzw. von Menschen gemachte Eingriffe erkennen lassen.

 

*** Ortstein bezeichnet im Boden einen harten wasserundurchlässigen Bereich. Großflächig findet sich dieser als Bodenhorizont im Unterboden von Podsol („Ascheboden“, ein saurer, an Nährstoffen armer oder verarmter Bodentyp in einem feuchtkalten oder feucht-gemäßigten Klima). Durch die Auswaschung von Humus- und Eisenverbindungen aus dem Oberboden und anschließende Ausfällung in der Tiefe entstehen verkittete, sandige, feste Anreicherungen, hier in einer Fläche als sog. „Horizont“ im Boden.

 

Die Grabungsstelle wurde umgehend nach Beendigung der archäologischen Arbeiten wieder verfüllt.

Hans Jörg Rickert, 06. September 2022

 

Siehe dazu unter www.jb-spo.de

2022     Sept.    Rund 1000 Kubikmeter Kleierde liegen auf der Fenne in Ording

Am Tag des Offenen Denkmals auf „Kulturspur“ in Tating

Der Jacobs-Hof in der Dorfstraße ist ein „gekappter“ Haubarg

 

Dorfstraße Nr. 4 ist die Adresse für den Jacobshof in Tating/Eiderstedt. Der Hof ist ein freistehendes Ensemble aus gekapptem Haubarg von ca. 1750, Vorhaus mit Kopflindenreihe vor einer Senke (ehemaliger Priel) von 1864 und Gewölbekeller aus der Zeit vor 1750. Die Hofanlage befindet sich auf einer über einer zu einer Nehrung gehörigen Sandkuppe von Menschenhand geschaffenen Warft. Solcherart Sandkuppen gibt es mehrfach im Tatinger Gemeindebereich. Sie sind auch der Grund für Ansiedlung gewesen. Auf Kleiboden kann kein Haus gegründet werden.

Dörte Hansen ist Hoferbin. Ihre Eltern waren Thomas Carl Hansen (1932 – 2018) und Aline Christine Jacobs (1938 -2022). Ihr Großvater mütterlicherseits war Julius Cornelius Jacobs (1888 – 1970). Er war Tatinger und hatte 1934 mit Bertha Aline Hinrichs (1894 – 1964) aus Osterhever die Ehe geschlossen.

Deert Jacobs (1813 – 1865) aus Poppenbüll – er war der Großvater von Julius Jacobs - hatte 1837 den Hof Nr. 7 in Klein Medehop gekauft. Dort lebte er bis 1860 mit seiner Familie. 1861 kaufte er den Hof Nr. 4 in Tating und ließ 1864 ein neues Wohnhaus vor dem Haubarg bauen. Es ist das bis heute erhaltene Vörhus mit den Kopflinden. Er war Lehnsmann und genoss Ansehen.- Es ist ein stattliches Haus. Damals galt: „Guter Ruf – hohe Decken“. Also ließ er entsprechend bauen.- Die Vorfahren der Familie Deert Jacobs lassen sich auf Eiderstedt bis 1550 zurückverfolgen.

 

Auf Eiderstedt waren es zu seiner Lebenszeit „Goldene Jahre“. Jungvieh kam von Dänemark zum Grasen und wurde dann später nach England verkauft. Das brachte Geld in die „Landschaft Eiderstedt“. Sie war unabhängig und unterstand seit 1713 direkt dem dänischen König. Der Staller – Beauftragter des Königs – hatte seinen Sitz in Hoyerswort bzw. Tönning. Die Lehnsmänner unterstützten ihn bei seinen Aufgaben. Deert Jacobs war zeitweise auch Stellvertreter des Stallers.- Doch wie überall, gab es auch hier neben den Reichen die lütten Lüüd. Davon zeugen die Armenkassen.

Der ehemalige Haubarg ist an einer Stelle errichtet worden, auf der schon ein Vorgängerbau gestanden hat. Eineinhalb Meter tief hat man Reste von Backstein gefunden. Das berichtete Dörte Hansen anlässlich des Tages des Offenen Denkmals am 11. September 2022 auf der Hofstelle.

 

Dazu war öffentlich zweifach eingeladen, einerseits von der Denkmalpflege, andererseits aber auch von der Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording im Rahmen der Reihe „Erzähl mir was auf Eiderstedt.“ Unterstützt wurde Dörte Hansen von Hans-Georg Hostrup, dem Vorsitzenden der IG Baupflege Nordfriesland & Dithmarschen e.V., und Stefan Schelleter, Bauingenieur in Oldenswort. Das Jahr des Haubargs 2021 hatte sie dazu bewogen, auf „Kulturspur“ zu gehen. So vermaß dann der Bauingenieur das Anwesen und förderte etliche Erkenntnisse zu Tage.

 

Der Haubarg war ein Sechsständervierkantbau von 23 m Länge und 13 m Tiefe. Das verwendete Holz für die Ständerwerke ist skandinavische Kiefer. Seit 1700 durften auf Anordnung des Herzogs von Schleswig, des dänischen Königs, dafür keine Eichen mehr gefällt werden. An der nach Süden ausgerichteten Stirnseite war entsprechend dem Prinzip „Mensch, Tier und Futter unter einem Dach“ ein bescheidener Wohntrakt. Das Vorhaus wurde 1864 mit der Eingangsseite nach Süden so gebaut, dass der Gewölbekeller unterhalb seiner Nordseite von ihm aus zugänglich war. Er hat zwei Nischen und zwei Steinwannen. Die längere war die Pökelwanne. Der Keller muss weiterverwendet worden sein. Er ist vor dem Bau des Friesenhauses (Vorhaus) nicht zugeschüttet worden.

Dessen Eingangstür ist mittig und führt in eine mit Sandsteinplatten ausgelegte Diele, in der sich heute Sofa, Tisch, Spiegel, Schrank und anderes Mobiliar aus der Zeit um 1900 befinden. Östlich von der Tür war die 25 m² große „Gute Stube“ und gegenüber eine gleich große. Über die Tür hinten links gelangt man auch heute noch in den Küchenbereich mit dem Zugang zum Keller und weiter zum Stall.

Die große Dachfläche war nach Westen ausgerichtet. Zwecks Verlängerung der Haltbarkeit des Reetdaches ist sie möglichst steil angelegt worden, da das Regenwasser dann schneller abläuft und das Reet wieder trocknen kann. Von dieser Art Haubarg existieren nur noch wenige.- In der Regel zeigte bei rechteckigen Haubargen allerdings die schmale Seite nach Westen.

 

Das Grundmaß für Haubarge ist 23 m mal 23 m. Von ihnen existieren noch zwischen 40 bis 50. Der Haustyp war von den Holländern mitgebracht worden, wurde auf Eiderstedt aber weiterentwickelt. Der gute Boden machte Viehhaltung möglich. Man brauchte Stauraum für Heu. Bei Firsthöhen von 12, 14, 16 bis sogar 18 m kamen die Dachflächen dann auf 1000 bis 1500 m², berichtete Hans Georg Hostrup.

Als das Dach um 1910 herum erneuert werden musste, entschied man sich aus Kostengründen für Wellblech. Der Haubarg wurde gekappt.- Ab etwa 1970 wurde nicht mehr in die Hofstelle investiert. Seit 2000 steht der Stall leer. Die dazugehörenden Ländereien sind seit 30 Jahren verpachtet. Gerne möchte man das Ensemble erhalten und ist mit der Denkmalpflege und der IG-Baupflege im Gespräch.

Ein alter Trecker der Marke Ferguson zeugt noch von der einstigen Betriebsamkeit wie auch die betonierte Fläche für den Misthaufen auf der Ostseite der Warft. Schottische Hochlandrinder grasen auf der ungefähr einen Hektar großen Fläche um den Haubarg, die nach der Kopflindenreihe vor dem Vorhaus zum ehemaligen Priel hin schnell abfällt. Die mit Binsen bestandene teilweise Feuchtwiese, begrenzt von Weiden, Eschen und Schwarzerlen, sowie an geeigneten Stellen mit Obstbäumen bepflanzt, reicht bis an die Dorfstraße.

Dörte Hansen gab nicht nur dem „Jacobs-Hof“ eine Stimme, sondern gab auch einiges aus ihrer Familie zum Besten. So hatte ihre Großmutter gesagt: „Hanneln kann Julius nicht.“ Das machte der 1886 geborene ältere Bruder Deert. Er war als Viehkommissär in Hamburg tätig. So gibt es auch dort Verwandtschaft. U.a. gehört  Kai Jacobs dazu, der mit Dörte Hansen an der Aufarbeitung der Familiengeschichte nach 1927 interessiert ist. Bis zu dem Jahr existiert bereits eine Chronik.

Die Hofführung fand regen Zuspruch. Auch das NDR-Fernsehen hatte im Schleswig-Holstein Magazin am Vorabend mit dafür gesorgt. Insgesamt waren es bei fünf Führungen im Stundentakt ab 11 Uhr mehr als 100 Personen, die sich eingefunden hatten. Bei zwei Führungen waren es je ca. 30 Interessierte. Von Wahlstedt, Ratekau, Rendsburg, Langenhorn war man extra gekommen, aber ebenso aus der näheren Umgebung. Auch Berliner, zurzeit Urlaubsgäste in St. Peter-Ording, hatten sich bei der ersten Führung eingefunden. Übrigens war dann mit Kaffee und Kuchen im Anschluss an die Führungen für das leibliche Wohlbefinden gesorgt. Wettermäßig war es ein Bilderbuchtag! Das Spendenglas füllte sich schließlich auch eher mit Scheinen als mit Münzen. Der Geldbetrag geht an den Denkmalschutz.

Hans Jörg Rickert, 12. September 2022

 

Siehe dazu unter www.jb-spo.de

 

2019      Sept2/Okt           Erzähl mir was auf Eiderstedt – Kirchenlandschaft

                                               Erzähl mir was auf Eiderstedt - Tümlauer Koog

2020      Sept.                     Geheimnisse hinter den Bäumen – die Bauerngärten der Haubarge

2021      Okt                        „Erzähl mir was!“ wurde eröffnet mit ‚Kirchenstreit und Kirchenstrafen’

                                               Halke Lorenzen entführte seine Zuhörer zurück in die Zeit der Haubarge

Kunstinitiative St. Peter-Ording wählte neuen Vorstand

 

Weiterhin verfolgt wird das Ziel, Kunst nach St. Peter-Ording zu bringen

 

Im Januar 2012 gründete sich die Kunstinitiative St. Peter-Ording (Kispo) e.V.- Elf Gründungsmitglieder hatten sich zusammengefunden und unterstützten im Januar 2012 Thomas Bartram bei seiner Idee, „Kunst nach St. Peter-Ording zu bringen“. Seitdem war er der Vorsitzende des Vereins. Auf seine zuletzt 70 Mitglieder konnte er sich verlassen und sie sich mit dem Vorstand auf ihn. Gemeinsam stellte der Verein Kispo u.a. acht Kunstausstellungen in der Strandkorbhalle Hungerhamm auf die Beine und begeisterte jedes Jahr im Sommer eine große Anzahl von Besuchern.

„Hungerhamm“ am Norderdeich in Ording

wurde für Kunstinteressierte und Gäste ein Tipp.

 

Thomas Bartram und Mitglieder des Vereins hatten vier Raumteile der Strandkorbhalle in Eigenleistung so hergerichtet, dass sie für Kunst ein höchst geeigneter Ort geworden war. Der Boden war mit auch genau dem Strandsand versehen, auf dem über den Sommer die Strandkörbe ihren Dienst für die Sonnenhungrigen und Badelustigen taten. Der Eintritt in die jeweiligen Jahresausstellungen war frei. Mitglieder von Kispo übernahmen die Aufsicht. Alle Ausstellungen und zugehörigen Veranstaltungen wurden im Wesentlichen durch Spenden der Besucher finanziert.

2015 widmete sich die Ausstellung dem Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Die Ausstellung hieß „Watt’n Glückwunsch“! –

Mit diesem Ausstellungstitel ehrte die Kunstinitiative St. Peter-Ording (KISPO) den schleswig-holsteinischen Nationalpark Wattenmeer zu seinem 30. Geburtstag. Zur Vernissage kamen mehr als 300 begeisterte Gäste.

 

Insgesamt 29 Kunstschaffende aus Dänemark, Deutschland und den Niederlanden gratulierten mit ihren repräsentativ ausgewählten Werken.

Gemeinde, Tourismuszentrale und Nationalparkamt hatten gemeinsam mit Kispo zur Vernissage eingeladen.- Mit Gemeinde und TZ existierten von Beginn an Vereinbarungen zur Nutzung der Halle. Mit dem Pächter des Parkplatzes hatte man sich verständigt.

Die Ausstellung für 2020 war in Vorbereitung. Da kam Corona. Man brauchte ein Hygienekonzept. Ein solches ließ sich u.a. auch deswegen nicht verwirklichen, weil das Tor zur Halle erneuert worden war. Auch 2021 machte Corona einen Strich durch die Rechnung.- Im Laufe des Jahres schienen sich neue Möglichkeiten für die Kunstinitiative aufzutun, doch sie zerschlugen sich trotz Erörterungen mit dem Ausschuss für Jugend, Kultur, Bildung und Sport. Hoffnung und Frustration wechselten einander ab.

2022 gab es damit wieder keine Ausstellung.- Konnte, sollte, wollte der Verein weiter machen? – Noch im September will die Gemeinde eine Nutzungsvereinbarung für die Strandkorbhalle schaffen, die bis 2025 gelten könnte. Der Verein muss dann sehen, ob unter den Bedingungen an diesem Ort auch Ausstellungen machbar sind.

Unter diesen Vorzeichen standen die Beratungen in der Mitgliederversammlung. Außerdem wollte Thomas Bartram nicht mehr Vorsitzender oder im Vorstand sein. Aber seine Tatkraft für die Verwirklichung von Ausstellungen sicherte er zu. Kassenwartin Gesa Löhnert und Protokollführerin Ilse Bock wollten u.a. aus Altersgründen nicht mehr. Als Mitglied des Vorstandes blieben damit Peter Bothe und Andreas Falkenhagen (stellv. Vorsitz.

Aufgeben wollte man nicht. Die 16 erschienenen Mitglieder machten sich Mut. Sie hatten vorher schon Ausschau gehalten, wer evtl. den Vorsitz übernehmen könnte, um einen „Neustart“ auf den Weg zu bringen. 

So startet man nach den Wahlen mit Thomas Kuhn als Vorsitzendem, Andreas Falkenhagen als Stellvertreter, Peter Bothe als Mitglied im Vorstand und Sibille Rehder für die Protokolle in eine zweite „Vereinsphase“.

Geld ist vorhanden, denn bis auf Versicherungen und Kleinigkeiten hatte es in diesem Jahr keine Ausgaben gegeben. Allerdings werden nun die für dieses Jahr bisher nicht eingezogenen Mitgliedsbeiträge eingefordert. Die Mitglieder werden entsprechend informiert.

Anerkennende Worte gab es aus der Versammlung für Thomas Bartram, Ilse Bock und Gesa Löhnert, aber ebenso für den neuen Vorstand und alle Mitglieder, die den Verein mit Leben füllen und sich ehrenamtlich u.a. explizit besonders bei den Aufsichten eingesetzt haben.

Zu gern hätte man dieses Jahr „10 Jahre Kunstinitiative gefeiert“ – aber das lässt sich hoffentlich nachholen!

Hans Jörg Rickert, 08. September 2022

 

HINWEIS

In der Strandkorbhalle „Hungerhamm“ am Norderdeich in Ording durchgeführte Ausstellungen:

2012                Watt’n Meer  

2013                Marschenland

2014                Das Meer hinter dem Horizont

2015                Watt’n Glückwunsch

2016                Märchenhaft – Sagenhaft – Fabelhaft

2017                De Tiet de löppt

2018                Life is a Beach

2019                Alles was ist – Feuer, Erde, Wasser, Luft

 

Berichte finden sich unter www.jb-spo.de    jeweils Jahr und Monat Juni bzw. Juli

Die bauliche Erweiterung von Hotel „Zweite Heimat“ hat begonnen

 

Die Baugrube für den Bau mit Tiefgaragenstellplätzen ist ausgehoben –

der Baukran steht und in der Baugrube wird gearbeitet

 

Für die Erweiterung der „Zweiten Heimat“ existiert der vorhabenbezogene B-Plan Nr. 32. Er ist geschaffen worden, als der erste Bau des Hotels „Zweite Heimat“ bereits in Betrieb war, und ist ein Teilgebiet aus dem bisherigen und unter dieser Bezeichnung weiter existierenden B-Plans 32, der sich in Überarbeitung befindet. Aufgrund der Hochwasserentwicklungsgefahr haben alle Neubauten eine Deichabstandslinie von 50 m zu beachten.- Im Dezember 2021 hatte die Gemeindevertretung dem Entwurf- und Auslegungsbeschluss für die Hotelerweiterung mit 25 Stellplätzen im Untergeschoss mit knappster Stimmenmehrheit zugestimmt.

Die Baugrube in Ording hat in etwa die Ausmaße von 50 m Länge und 20 m Breite sowie 4,50 m Tiefe. Erst hier stieß man auf Sandboden.- Grob gerechnet sind es also mehr als 4000 Kubikmeter Kleiboden, die abgefahren werden mussten.

Laster und Ackerschleper mit Hänger fuhren deswegen vom Hotel „Zweite Heimat“ von der Utholmer Straße in Ording über Dreilanden in Richtung Wittendüner Kreisel und die Böhler Landstraße bis hin zur Eiderstraße in Böhl-Süderhöft. Auf der Fläche gegenüber der Einfahrt zum Parkplatz des Nordsee-Golfclubs luden sie den Aushub ab. Ein Raupenbagger verteilte ihn dann ziemlich gleichmäßig auf der Fläche.

Der jetzige Platz zum Abladen in Süderhöft gegenüber dem Parkplatz des Golfclubs war im Jahr 2018 noch eine sich zu einem „Biotop“ hin entwickelnde Grünfläche. Sie wurde landwirtschaftlich nicht genutzt. Seit 2020 grasten dort wieder wenige Stück Rindvieh. Die Rinder streiften auch durch die Feuchtflächen.- Da war bereits angedacht, dieses Stück Land wie die links daneben und dahinter liegenden landwirtschaftlich genutzten Flächen zum Süderhöfter Weg hin für die in Böhl seit vielen Jahren geplante Golfplatzerweiterung zu nutzen. Sie ist seit 2018 wieder aktuell und derzeit mit Golfhotel in Planung.

Der Transport blieb solange bei, bis die Baugrube für den Erweiterungsbau der „Zweiten Heimat“ ausgehoben war.- Die Fahrtstrecke ist ca. 7,5 km. Pro Laster sind es etwa 10 Kubikmeter Boden, im wesentlichen Klei.

Inzwischen steht auch der Baukran. Für ihn wurden „Betonpfeiler“ geschaffen, auf denen er positioniert worden ist. Stahlträger sind an den Seiten der Baugrube in den Boden gebracht worden. Zwischen ihnen wird zurzeit mit Holz verschalt.

Ohne Grundwasserabsenkung bzw. Abpumpen des Wassers wäre ein Arbeiten in der Grube nicht möglich. Das Wasser wird über eine Pumpenkolonne dem zum Grundstück Kirchenstraße 1 gehörigen Graben zugeführt. Er leitet im Normalfall nur das Oberflächenwasser über einen Düker unterhalb der Kirchenstraße zum Entwässerungsgraben entlang der Utholmer Straße und mündet dann hinter dem Auffangparkplatz in den Ordinger Sielzug. Dieser entwässert das gesamte westlich vom Marktplatz über St. Peter-Bad bis nach Ording gelegene Gemeindegebiet von St. Peter-Ording. Über das Siel Tümlauer Koog wird das Wasser dann der Nordsee zugeführt.

Der das Pumpenwasser aufnehmende Graben wird auch in Zukunft das Grundstück „Zweite Heimat“ zum Ordinger Sielzug hin entwässern. Entsprechende Maßnahmen bezüglich der durch den Bau erfolgten Versiegelung sind eingeplant.

 

Hans Jörg Rickert, 09. September 2022

 

Siehe dazu unter www.jb-spo.de

2019      Juni2     Sorgenfalten und Ratlosigkeit im Bauausschuss von St. Peter-Ording

                Juli2       Sechsjähriger Stillstand nähert sich dem Ende

2021      April      Das Hotel „Zweite Heimat“ in Ording möchte sich besser aufstellen

                               ORTE – Ording Nord von der Utholmer Straße bis Hungerhamm

                Dez        42. Sitzung des Bauausschusses – weitere vier Bauvorhaben

Knappe Entscheidungen in der GV bei zwei Investoren-Bauvorhaben

„Was wir könnten – 2049“ – mitreißendes Musical von Jos und NOS

 

Jugendliche und junge Erwachsene boten Spitzentheater zu aktuellen Themen

 

Wie bei den bisherigen drei Stücken der Musical-AG von Jos und Nordseeschule gab es auch dieses Mal wieder drei Aufführungen hintereinander von Freitag- bis Sonntagabend (2. bis 4. Sept. 2022) im Theatersaal des Ev. Jugenderholungsdorfes in St. Peter-Ording. Freitag und Sonnabend waren nahezu alle Zuschauerplätze bereits im Vorfeld ausverkauft, am Sonntag wurde der Saal mit über 70 noch an der Abendkasse verkauften Karten brechend voll.

29 Jugendliche von Unterstufe bis zum Abiturjahrgang 2021 begeisterten ihr Publikum mit dramaturgisch tollem, ausdruckstarkem und auch überaus feinsinnigem Spiel und Videosequenzen sowie gesanglich tollen Soli, Duetten und Gruppengesängen. Alle brachten sich voll ein und zeigten einmal mehr das Vermögen von jungen Leuten. Sie brauchen nur Anreize, Möglichkeiten und „Augenhöhe“, um ihre speziellen Fähigkeiten zu zeigen, sei es im Hintergrund bei der Ausarbeitung des Stücks, dem Requisitenbau und der technischen Umsetzung und/oder auf der Bühne.

Unter der Leitung von Alina Krügel (Nordseeschule) und Daniel Schädler (Jos) sowie mit Unterstützung von Karl Scheffels (Videoproduktion), Daniel Eilfeld (Tontechnik) und Mirja Perleberg spielten sich die Schauspielerinnen und Schauspieler zu stehenden Ovationen des begeisterten Publikums.

 

 

Wie sehr die Schülerinnen und Schüler hinter ihrer AG standen, zeigte sich insbesondere in ihrem Durchhaltevermögen: So haben Pia Rabeler, Jorge Jarasinski und Antonia Dircks 2021 Abitur gemacht, Karl Scheffels 2022. Sie haben dennoch weiterhin mitgespielt und auch in der Organisation der Aufführungen essentielle Rollen übernommen. Nur durch die Empathie, das Engagement und den Zusammenhalt der gesamten AG konnte das Musical nach drei krisenreichen Jahren endlich auf die Bühne gebracht werden. Dieser Wille und diese Begeisterung machen die AG schon seit vielen Jahren aus, waren jedoch noch nie so deutlich – oder so wichtig – wie für dieses Stück.

Dass dieses trotz all der Einschränkungen durch Corona und die anderen Geschehnisse in der Welt möglich ist, lässt mehr als nur hoffen!

 

 

Zum Inhalt:

Deutschland im Jahr 2049 ist polarisiert.- Höchsten Stand der Technik und Bildung auf hohem Niveau, dazu Europa als Wohlstand für alle, und Deutschland ist die Nr. 1, lobt die Euroliberale Vereinigung (ELV). Die Sozialdemokratische Natur- und Umweltschutzliga (SNL) hält dagegen. Sie kritisiert: Ein tristes Europa voller Leid. Als einzige Lösung eine CO2-Card, welche den CO2-Ausstoß der Menschen limitiert und ein letzter Hoffnungsschimmer für die Umwelt ist, kritisiert.- Anlässlich der bevorstehenden Europawahlen befinden sich die ELV und die SNL im Streit um Wählerstimmen. Es geht um Klimaschutz und WohlstandKonsum und Umweltbewusstsein.

 

Die ELV preist den Stand des Wissens und der Technik. Sie werde die Welt retten! Der Industriekonzern Global Science Industries (GSI) scheint mit Photoplant“, einem Industrieprodukt, auf dem besten Wege: Die revolutionäre Technik ahmt die natürliche Photosynthese nach und soll aus Kohlenstoffdioxid bei höchster Minimierung des Schadstoffanteils mehr Sauerstoff als bisher erzeugen.

ie Welt“

Eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern (Lotta Frehse, Carlotta Bombis, Tjark Bo Simon, Jarvis Joswig) aber wittert gemeinsam mit Victoria Bachmann (Pia Rabeler), der Tochter des Konzernchefs, Betrug – aber die von GSI produzierten Intel Glasses werden vom Konzern überwacht, Daten werden gelöscht und der Parteivorsitzende der ELV, Max Reiser (Karl Scheffels, Melf-Joris Röhe), steckt gemeinsam mit dem CEO von GSI, Reinhard Bachmann (Jorge Jarasinski) unter einer Decke.

 

Gemeinsam deckt die Schülergruppe Korruption, unmenschliche Arbeitsbedingungen und Umweltbelastung durch die innovative neue „Photoplant“ auf und veröffentlicht nach vielen Rückschlägen, Drohungen und einem nächtlichen Einbruch ihre Ergebnisse. Doch auch wenn ihre Recherchen anfangs die Wähler aufzurütteln scheinen und die SNL kurzzeitig Stimmen gewinnt, führen leere Versprechungen und Bequemlichkeit am Ende doch noch zum Sieg der ELV.

Von Schülerinnen und Schülern bereits 2019 geschrieben, zeigt das Stück eindrucksvoll die Probleme unserer Zeit, die Wut und Frustration der Jugendlichen angesichts der Klimapolitik und verknüpft diese dennoch mit Witz und Charme zu einem mitreißenden Stück.

Schauspielerinnen und Schauspieler:

Thordis Röhe, Lotta Dühn, Anny Meyer, Beatrice Ioana Cotovan, Anna Kleis, Iven Behrendt,

Clara Dühn, Melf-Joris Röhe. Lotta Frehse, Aiwa Marwig, Jarvis Joswig, Carlotta Bombis,

Tjark Bo Simon, Lilly Ipsen, Lea Baur, Maya Fuchs, Ella Müller, Merle Rehmert, Pia Rabeler,

Jorge Jarasinski, Antonia Dircks, Karl Scheffels

 

Technik:

Daniel Eilfeld, Daniel Schädler, Peer Martens, Max Oldehus, Veit Jagla, Jonathan Petrak

 

 

 

Requisiten: Klaas Rabeler, Alina Krügel, Mirja Perleberg

Gute Seele und Kasse: Amelie Herrmann

Fotos: Anina Hoppe und Hans Jörg Rickert

 

Bericht: 

Mirja Perleberg und Hans Jörg Rickert, 08. September 2022

 

 

 

 

Siehe dazu unter www.jb-spo.de

 

2011     Juni      Die Geheimnisse des verrückten Dr. Glock (unter Button Archiv 2011)

2013     Juni      Musical „Re-Boot“ - Ein voller Erfolg für das Jugendzentrum (Archiv 2013)

2015     Okt       "Club 27" - ein starkes Musical

            Nov      Musical "Der kleine Tag" in der Nordseeschule

2017     Febr     Begeisternde Aufführung der Musical AG der Nordseeschule – Felicitas Kunterbunt

Okt       Der „Papst“ rockt die Bühne – Auf der Suche nach dem rechten Glauben

2018     Sept.    Riesengroßer Beifall für das Musical „Der singende Anker“

2018     Nov      Begeisternde Musical-Aufführung von „In 80 Tagen um d

Junge Leute von 18 bis 30 in Sachen Zukunft Wattenmeer unterwegs

Erste „TRILATERAL  WADDEN  SEA  YOUTH  CONFERENCE“

 

vom 1.bis 4. September in St. Peter-Ording

 

Besser kann eine Konferenz über die Zukunft des Weltnaturerbes Wattenmeer nicht starten: 46 junge Erwachsene aus Dänemark (4), den Niederlanden (18) und Deutschland (24) waren am Freitagnachmittag im Ev. Jugenderholungsdorf in St. Peter-Ording in der Pestalozzistraße eingetroffen und erlebten am nächsten Vormittag hautnah auf einer großen Wattwanderung die Vielfalt des Wattenmeeres vor der Halbinsel Eiderstedt in St. Peter-Böhl.

Insgesamt über vier Stunden waren sie unterwegs. Zunächst ging es auf dem Weg durch die Dünen in Richtung Deich, um dann am Böhler Leuchtturm vorbei den Weg durch das Vorland zum Böhler Pfahlbauensemble (Badeaufsicht, Restaurant, Toiletten) zu nehmen. Einige hatten sich gleich barfuß auf den Weg gemacht, die meisten ließen ihr Schuhwerk aber unter dem Steg zum Restaurant-Pfahlbau zurück. Schließlich ging es jetzt ins Watt, und das geschieht am besten barfuß. Dann wird das Erlebnis des „Spaziergangs auf dem Meeresgrund“ richtig vollkommen.

Vom Pfahlbau aus ging es unter Leitung von Ally Fiedler, Jule Sklarek, Kira Steglich und Antonia Neuendorf – sie sind freiwillig Dienstleistende im Ökologischen Jahr oder im Bundesfreiwilligendienst bei der Schutzstation Wattenmeer im Nationalparkhaus St. Peter-Ording - den Hauptpriel vor dem Deichvorland zwischen Böhl und Ehstensiel hin bis zur Sandbank vor der Fahrrinne und von dort seeseitig auf der Sandbank zurück. Der Tourplan entspricht der „Großen Wattenmeer-Exkursion“, die als touristisches Naturerlebnis angeboten wird.

Dieses Mal aber war sie etwas anders angelegt. In zwei Gruppen wurde den Konferenzteilnehmern und sie Begleitenden eine weitgehend umfassende Information über diesen einzigartigen Naturraum auf Englisch vermittelt. Dazu waren von den vier jungen Expertinnen Karteikarten vorbereitet und erläuterndes Material mitgenommen worden. Grabegabeln waren selbstverständlich mit dabei. 

Nordsee ist keineswegs gleich Nordsee und gerade hier besonders mit den verschiedenen Wattzonen vom Strand- und Badeabschnitt bis hin zur Fahrwasserrinne und zurück höchst unterschiedlich. Priel- und Sandbankvegetation sowie Population unterscheiden sich erheblich. War das Gehen am Priel entlang zunächst noch leicht, sackte man im dunklen Schlickwatt zusehends bis zu den Knien tief ein, um auf der Sandbank wieder festen und zum Teil harten Boden und Muschelschalen unter der Fußsohle zu spüren. Eine Vielzahl kleinster Strandkrabben waren zeitweise zu beobachten. Ein Wattwurm wurde auf Anhieb erfolgreich aus etwa 20 cm Tiefe ausgegraben und seine Bedeutung für das Leben im Watt erläutert. Queller und Schlickgras, vergesellschaftet mit Strandsode, wuchsen großflächig auf dem Gleithang des Priels und weiter oberhalb von ihm. Strandquecke und Strandroggen wuchsen auf dünenähnlichen Sandbankabschnitten. Auch Strandastern blühten an verschiedenen Stellen zwischen Watt und Vorland. Und wenn dann noch darauf hingewiesen wird, dass sich von der Strandsode (auch Meerstrand-Gänsefuß genannt) neun Insektenarten ernähren, darunter vor allem Kleinschmetterlingsraupen, wird der Begriff „Ökosystem“ lebendiges Wissen.

 

Die Begeisterung der Teilnehmer über diese fachkundig geleitete Exkursion war groß. Kein Wunder der Anlage dieser Tour und den guten Wetterbedingungen, zumal der Naturraum zur Eidermündung hin einzigartig ist und das Interesse aller gegeben war. Soll doch auf dieser ersten Trilateral Wadden Sea Youth Conference innerhalb der vier Tage vom 1. bis zum 4. September eine gemeinsame Vision für die Zusammenarbeit zum Schutz dieses einzigartigen Lebensraums erarbeitet werden. Ausgewählte Vertreter/innen der Konferenz werden die Perspektiven der 18- bis 30-Jährigen dann auf der 14. Trilateralen Regierungskonferenz Ende November 2022 in Wilhelmshaven vorstellen.

Zur Eröffnung der Jugendkonferenz war Prof. Dr. Dr. h.c Karin Lochte geladen.

Sie ist eine deutsche Biologin und Ozeanographin. Von 2004 bis 2007 war sie Professorin am Leibniz-Institut für Meereswissenschaften an der Universität Kiel. Dort leitete sie die Forschungseinheit Biologische Ozeanographie mit dem Schwerpunkt Stoffkreisläufe im Meer. Von November 2007 bis November 2017 war sie Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts in Bremerhaven.

Sie vermittelte am Begrüßungsnachmittag zunächst in gestraffter Form einen Überblick von der ersten „Trilateral Government Conference“ in 1978 bis heute und ging dabei auch auf viele Einzelheiten ein, u.a. streifte sie Fischerei und Tourismus. Sie zeigte sowohl Probleme auf als auch Erfolge.- Die Aufnahme in die Welterbeliste der UNESCO war ein Meilenstein und ist eine Verpflichtung. Die Bedeutung des Wattenmeeres für den internationalen Vogelzug (Drehscheibe) war dafür mit ausschlaggebend. Das Wattenmeer der südöstlichen Nordsee gehört somit seit 2009 zum Welterbe der Menschheit. Damit stehen seine Anrainer - die Niederlande, Deutschland und Dänemark - in der Verantwortung vor der Weltgemeinschaft, den außergewöhnlichen universellen Wert dieses Weltnaturerbes zu erhalten.- Dr. Karin Lochte formulierte das so:

„So weit wie möglich ein natürliches und sich selbst erhaltendes Ökosystem zu erreichen, in dem natürliche Prozesse ungestört ablaufen können.“

Jungen Leuten erkannte sie dabei eine sehr wichtige Rolle für die Zukunft des Wattenmeeres zu. 

Anja Szczesinski vom WWF Germany moderierte die Eröffnung der Konferenz.-

Aus dem Umweltministerium begrüßte Staatssekretärin Katja Günther die bereits Angekommenen und dankte ihnen für das dieser Thematik entgegengebrachte Interesse. Viele von ihnen sind über die Schutzstation Wattenmeer in Schleswig-Holstein schon eingebunden in Tätigkeiten für den Schutz des Wattenmeeres.

Sie dankte für das Interesse und die Bereitschaft für die Annahme des Auftrages dieser Jugendkonferenz in St. Peter-Ording.

Anwesend waren am ersten Tag auch der Leiter der Nationalparkverwaltung Michael Kruse und Pressereferentin Alina Claußen. Silke Ahlborn von der NPV begleitet die Veranstaltung. Vom Umweltministerium Schleswig-Holstein war zusätzlich Vera Knoke dabei und Marina Sanns von der NPV SH als für trilaterale Themen zuständige Mitarbeiterin. Für den organisatorischen Teil sind Simone Prestes Dürrnagel als Projekt Koordinatorin und Sarah Fuhrmann vom Common Wadden Sea Secreariat (CWSS, gemeinsames Wattenmeersekretariat) Wilhelmshaven vor Ort. Linda Eich begleitet die Konferenz als wissenschaftliche Mitarbeiterin vom Bundesamt für Naturschutz, das diese Konferenz fördert. Finanziert wird sie vom BMUV (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz). Timo Küpper vom Meeresnaturschutz-Referat im Umweltministerium hatte die Organisation und war ebenfalls vor Ort.

 

Die Bundesrepublik Deutschland hat zurzeit den Vorsitz in der Trilateralen Wattenmeer Zusammenarbeit. Mit dieser Konferenz in St. Peter-Ording unterstreicht die Bundesregierung u.a. den für ihre Politik hohen Stellenwert des Weltnaturerbes Wattenmeer.

 

HINTERGRUND

Das Weltnaturerbe Wattenmeer erstreckt sich entlang der Nordseeküste von den Niederlanden über Deutschland bis Dänemark und umfasst eine Fläche von etwa 11.500 km². 2009 wurde das deutsch-niederländische Wattenmeer in die UNESCO-Welterbe-Liste aufgenommen. 2011 wurde es um das Hamburgische Wattenmeer erweitert und 2014 folgte der dänische Teil zusammen mit einer seewärtigen Erweiterung des niedersächsischen Wattenmeeres.

Das Wattenmeer wurde unter allen drei angemeldeten Kriterien in die Liste des Welterbes aufgenommen. Damit ist bestätigt: Das Wattenmeer besitzt sowohl hinsichtlich der geologischen und ökologischen Prozesse als auch hinsichtlich seiner Bedeutung für den Erhalt der biologischen Vielfalt eine weltweit herausragende Bedeutung. Der „außergewöhnliche universelle Wert“ des Wattenmeeres ist somit international anerkannt und die Leistungen des über 40-jährigen grenzüberschreitenden Schutzes und Managements werden gewürdigt.

Das Wattenmeer steht nun auf einer Stufe mit anderen weltberühmten Naturwundern wie dem Grand Canyon in den USA und dem Great Barrier Reef vor der Küste Australiens.

 

Hans Jörg Rickert, 03. Sepember 2022

Siehe dazu unter www.jb-spo.de

2022      Aug        „Das ist eine unglaublich beeindruckende Kulisse“

2021      Jan         Zwei Millionen Euro für die Förderung der „Biologischen Vielfalt“ in SPO

                Aug        Millimeterlook in Lila - spannende Blicke bis unter die Halligfliederhaut

                Okt        „SPO klart auf – die Elfte“ – Aktiv für die Umwelt am Strand unterwegs

Brot aus dem Backhaus – „Man weiß einfach, wie das schmeckt“

 

Viele waren gekommen und freuten sich über frisches Brot aus dem Backofen

 

Dieser zweite Backhaustag auf der „Historischen Insel“ gegenüber dem „Alten Rathaus“ war wieder ein

Erfolg für das „echte“ St. Peter-Ording. Solcher Art Treffen mögen die Menschen. Manche haben

inzwischen eine Beziehung von über 50 Jahren zum Badeort im Westen der Halbinsel Eiderstedt entwickelt.

 

Das Backhaus der AG-OrtsChronik, das 2006 in ehrenamtlicher Arbeit entstand, ist für sie eine Bereicherung, vor allem auch, weil es hier irgendwann donnerstags dann frisches Brot aus dem Backofen zu kaufen gab. Es ist für Gäste und Einheimische ein Anziehungspunkt geworden. Das und vor allem die Lage am alten Dorfdeich hat auch die Urlauberseelsorge bewogen, ab und zu hier die Gute-Nacht-Geschichte für Kinder zu verorten.

 

Wenn Backhaustag ist, ist die Freude mehr als doppelt so groß. Aus Leipzig standen Mutter und Tochter schon von vor 14 Uhr an. Dann startet erst der Brotverkauf. Seit Frühmorgens sind Mitglieder des Backhausteams dabei, für frisches Brot zu sorgen. Der Backofen muss auf Temperatur gebracht werden, muss von den Holzascheresten befreit und sauber sein, ehe die Brotlaibe eingeschoben und gebacken werden können. Danach müssen sie raus und abkühlen. Und für den Verkauf von Backhaus-, Kümmel- und Rosinenbrot sowie von Kuchen und frisch geschmierten Schmalzbroten sowie gebrühtem Kaffee muss alles vorbereitet sein.

 

Die Tochter war happy: „Zum Glück ist heute Backtag.“ Auf das „Warum?“ kam die prompte Antwort: „Man weiß einfach, wie das schmeckt.“ Das war allgemeines Echo, ob nun von den Gästen aus Hamburg, Soltau, Friedrichstadt, Wiesbaden, Stuttgart und Lübeck oder den Einheimischen. Dazu gehören dann auch die Gardinger, die extra wegen des Brotes kommen.

180 Brote wurden verkauft. Das Wichtige nebenbei aber ist das Schnacken bei Kaffee und Kuchen bzw. Schmalzbrot. Dabei erfährt man dann auch, dass manche Entwicklung in St. Peter-Ording sehr kritisch gesehen wird: Zu voll, zu teuer, …

.

Doch die Weite am Strand, die Nordseevielfalt und die Luft üben eine über Jahre bleibende Anziehungskraft aus. Und mit seiner Atmosphäre ruft das Backhaus dazu mit der ihm eigenen heimeligen Atmosphäre Glücksgefühle hervor. Die dieses Mal aufgestellten Stelen mit den Bildern der AG OrtsChronik von St. Peter vermittelten zusätzliche Eindrücke. Das Foto mit den Strandburgen zum Beispiel weckte unweigerlich Erinnerungen an früher.- Die „Drei-Kinder-Familie aus Mannheim genoss vom Deich aus das Gewusel. Natürlich hatten sie sich auch mit Backhausbrot versorgt. Und Barbara Reisewitz mit ihrem Hund „Jack“ bot Marmeladen an.- Mit der Butter aus dem Kühlschrank wird das Frühstück dann lecker wie nie.

Man sollte aber auch wissen, dass dieses „Wohlfühlambiente“ nicht selbstverständlich ist.

Die Ehrenamtler sind alle mit Begeisterung dabei, sonst ließe sich das gar nicht machen. Aber man muss auch kalkulieren. Der Teig und anderes mehr ist schließlich nicht umsonst, und die eingetretene Teuerung hatte schon schwere Wolken über dem Backhaus aufziehen lassen. Die hat man erst einmal „verjagen“ können. Aber auch sonst gibt es immer wieder Hürden, die auch gemeistert werden sollen.-

Walter Petersen und seine „Backhaus-Crew“ – mit ihm waren an diesem Nachmittag im Einsatz Wolf Richling, Waltraud Schreiber, Erwin Wendt, Ursula Schön, Peter Schreiber, Ragna Bertholdt und Franz Jörgensen.

Claus Heitmann reihte sich mit in die Gruppe ein. Er ist Initiator der AG OrtsChronik und unermüdlicher Ideengeber sowie Archivar für St. Peter und Ording und seine Geschichte – alles ehrenamtlich!

Mit nun 83 Jahren zieht er sich Stück für Stück von Ämtern zurück. Seit 2020 ist er der Vorsitzende des Vereins KulturTreff. in den die AG OrtsChronik 2019 übergeleitet worden ist. Claus Heitmann hatte dem entsprechenden Verein seit 1982 vorgestanden.

 

Hans Jörg Rickert, 01. September 2022

Siehe dazu unter www.jb-spo.de

 

Klicken auf Button „Geschichte SPO“ und dann „Historische Insel“ (2015)

 

2022     Mai      Endlich wieder Backhaustag und frisches Brot aus dem Ofen

2019     April2   Das Backhaus auf der Historischen Insel ist ein Anlaufpunkt (u.a.Bilderserie)

Rund 1000 Kubikmeter Kleierde liegen auf der Fenne in Ording

 

Die Baugrenze für den Nahversorger Edeka/ALDI in Ording ist in Arbeit

 

Auf der Stöhrmann‘schen Grasfenne in Ording an der B 202 – Dreilanden – in Nähe der Friesenstraße und hinter der Tankstelle steht Rüdiger Themann auf der Talsohle im frisch ausgehobenen Grabenende. Die Messlatte ist nicht weit weg und der Zollstock liegt parat. Das Messgerät steht etwas entfernt. Auf dem Bagger sitzt sein Chef Sven Jacobs von dem gleichnamigen Unternehmen für Tief-, Garten- und Landschaftsbau in Tating.

Die Seitenböschung von 2 m muss noch nachgearbeitet werden. Schmale Schichten werden hier und da von ihm sorgfältig mit der Baggerschaufel weggenommen. Die Schräge am Ende des Grabens ist 3 m. Bei einer Sohlenbreite von 1,80 m und einer Länge von insgesamt 200 m in nördlicher Richtung sind es etwa 900 bis 1000 Kubikmeter schwerer Boden, der zum größten Teil schon ausgehoben worden ist.

Das große von der B 202 gut sichtbare Schild „EDEKA – ALDI – Wir halten Kurs auf Neubau“ weist auf die die jetzt stattfindenden Arbeiten hin.

2019 waren die Planungen für den „Nahversorger“ nach etwa sechsjähriger Planungszeit abgeschlossen worden. 2015 hatte es dazu einen Grundsatzbeschluss gegeben. Die öffentliche Beteiligung war im Sommer 2019 gelaufen. Die Planungen für die Verkehrsführung mit Zugang zum etwa 17.000 Quadratmeter großen Gelände des künftigen Nahversorgers hatten davor recht viel Zeit in Anspruch genommen. Und zuletzt gab es dann noch ein sich über zwei Jahre hinziehendes Normenkontrollverfahren. Dann aber durfte vor kurzem endlich mit den Baggerarbeiten angefangen werden.

Es sind ganz wichtige Vorarbeiten:

Der jetzt in Arbeit befindliche Parzellengraben markiert sozusagen die Baugrenze. Jenseits von ihr bleiben die Gräsungsflächen bestehen. Dieser Graben wird der Entwässerung zum Olsdorfer Sielzug hin dienen, ist aber zugleich als Maßnahme für den Rückstau von den Parkplatzflächen mit den insgesamt 193 Stellplätzen vorgesehen. – Sein Abschnitt in Richtung Friesenstraße ist neu und wird zu einem Rückstaubecken erweitert. Der Grabenabschnitt in Richtung Norden zum Stammhof der Stöhrmanns ist von Bewuchs und Schlamm ausgeräumt und erweitert worden.

 

Hans Jörg Rickert, 30. August 2022

 

Siehe dazu als Hintergrundinformation die Berichte unter www.jb-spo.de

2019    Mai      Der Vorentwurf für den Einzelhandel in Ording nimmt Gestalt an

Juni    Frühzeitige öffentliche Beteiligung für das Nahversorgungsgebiet in Ording hat stattgefunden